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Das Konzept wird am Donnerstag im Verwaltungsausschuss vorgestellt. Bestehende Angebote sollen unter dem neuen Programm nicht leiden.

Marbach - Die Stadtverwaltung wird dem Verwaltungssauschuss des Gemeinderates am Donnerstag die Einführung eines Bürgerbusses in der Kernstadt von Marbach vorschlagen. Der bürgerschaftlich betriebene Bürgerbus soll in der Kernstadt ab dem Frühjahr zunächst in einer sechsmonatigen Testphase den Betrieb aufnehmen.

„Es gibt einige Bereiche wie das Krankenhaus und den Friedhof, die aufgrund ihrer Lage schlecht erreichbar sind, oder auch Senioren, die nicht immer ein Taxi rufen wollen, um zum Einkaufen oder zu Ärzten zu kommen“, erklärt Bürgermeister Jan Trost die Idee. Eine Runde von Ehrenamtlichen steht bereit, das Projekt mitzutragen: Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt, des Bürgertreffs „Wir für Uns“ und des Stadtinfoladens haben sich bei der Stadtverwaltung in Bad Wimpfen und in Freiberg informiert, wo der Bürgerbus gut angenommen wird. „Das läuft gut dort, in Freiberg fährt der Bus drei Mal die Woche“, berichtet Trost.

Obwohl man der Beratung nicht vorgreifen möchte, wird deutlich, dass die Verwaltung diesen Überlegungen positiv gegenübersteht. Deshalb wird empfohlen, der Testphase zuzustimmen. Zunächst soll mit den interessierten Gruppen ein Konzept zum Betrieb eines Bürgerbusses ausgearbeitet werden. Hauptamtsleiter Thomas Storkenmaier stellt klar, dass der Bürgerbus nicht auf Anfrage im Stadtgebiet unterwegs sein kann. „Es handelt sich hier nicht um einen Taxidienst, sondern um feste Fahrten mit bestimmten Anfangs-, Ziel- und Haltepunkten.“ Deshalb müssen die Routen und Fahrpläne auch als Linienverkehr mit den Busunternehmen abgestimmt und vom Landratsamt genehmigt werden. „Das vorhandene Verkehrsangebot soll nicht beeinträchtigt werden“, heißt in der Sitzungsvorlage für Donnerstag. Der Grundsatz lautet: „Ergänzen, nicht ersetzen!“

Aus dem ersten Treffen der Arbeitsgruppe „Bürgerbus“ kann die Verwaltung berichten, dass der „Kirchenweinberg“, die Altstadt, das Wohngebiet zwischen Schwabstraße und Theodor-Heuss-Straße sowie Friedhof, Ärzte, Supermärkte und das Krankenhaus angefahren werden sollten. Ob andere Gebiete noch mit versorgt werden können oder sollen, müsse sich zeigen.

Klar ist, dass Stadtgebiete mit gutem Nahverkehr ausgeschlossen werden. Dazu gehören nach Meinung der Verkehrsbetriebe und des Landratsamts Marbach-Süd, das Hörnle und der Eichgraben sowie Rielingshausen. Hier bestünde die Gefahr, dass der bereits vorhandene Busverkehr geschwächt würde.

Für die sechsmonatige Testphase will man es erst einmal mit einem gemieteten oder gebrauchten Fahrzeug probieren. Ehrenamtliche Fahrer für die Idee zu begeistern, sieht Storkenmaier als „kein Problem“ an, da ja im Vorfeld schon einige Gruppen die Initiative ergriffen haben. Deshalb geht man für die Testphase von einem Kostenaufwand von 10 000 bis 15 000 Euro aus.