Foto: Werner Kuhnle

Der schwer erkämpfte WM-Erfolg der deutschen Fußballer in Brasilien ist gebührend gefeiert worden. In der Nacht auf Montag wurde vielerorts die Straße zur Partyzone.

Marbach - Der vierte Stern – er ist der FußballNation nicht mehr zu nehmen. Die Freude über den schwer erkämpften 1:0-Sieg über Argentinien hat in der Nacht auf Montag im Raum Marbach und im Bottwartal laut Polizei zu keinen größeren Vorkommnissen geführt. Trotzdem hat der WM-Titel viele Menschen auf die Straßen getrieben. Sie teilten nach Mitternacht ihre Begeisterung über den vierten deutschen Turniersieg in der WM-Historie.

In Marbach hatte Bootshaus-Wirt Panagiotis Cherakis bei durchwachsenem Wetter rund 700  Gäste in seinem Biergarten – geschätzte 300 weniger als bei Sonnenschein. Nach dem Schlusspfiff gab es für viele kein Halten mehr, berichtet Cherakis. „Viele sind noch ein bisschen geblieben, einige haben getanzt – es war schön“, erzählt der Wirt, dem persönlich „Schweini“ als Spieler am besten gefallen hat, da er hart im Nehmen gewesen sei.

Die Korsoszene von Marbach, natürlich nicht mit der von Ludwigsburg zu vergleichen, habe sich diesmal vom Bootshaus bis zum Bahnhof auf der Bottwartal- und der Schillerstraße erstreckt, berichtet unser Fotograf Werner Kuhnle. „Alle waren super drauf, es gab überhaupt keine Probleme.“ Vor allem junge Leute seien noch auf der Gasse gewesen, um zu feiern.

Von Problemen oder gewalttätigen Umschwüngen weiß auch Peter Widenhorn, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, nichts zu erzählen. „In Marbach und im Bottwartal gab’s viel Gehupe, aber keine großen Korsos.“ Es habe sich offenbar herumgesprochen, dass man nach Ludwigsburg fahren müsse, um dort etwas Derartiges zu erleben, meint der Polizist, der selbst in einer proppenvollen Besenwirtschaft das WM-Finale anschaute und die Atmosphäre dort sehr genossen hat.

Zum Genießen fand in Oberstenfeld Wolfgang Trilling das WM-Endspiel. Der langjährige Schwimmmeister des Freibads war am nächsten Morgen von Jogis Jungs noch so angetan, dass er sich in die Küche stellte und eine schwarz-rot-goldene Obsttorte (siehe Bild) fabrizierte. „Mir war einfach danach“, sagt Trilling, der Brombeeren, rote Johannisbeeren und Aprikosen verwendet hat. Für die WM-Sterne ließ er sich noch etwas Besonderes einfallen: „Die habe ich aus Mangofleisch gemacht.“ Trillings Lieblingsspieler: „Manuel Neuer, der hatte vor sechs Wochen noch eine kaputte Schulter.“

Dass sich Verletzte aufrappeln, hat in Großbottwar dem Stadtschänke-Wirt Kostas Papadoupolos imponiert. Er fand deshalb Bastian Schweinsteiger herausragend. Ansonsten sei in der Altstadt nicht so viel los gewesen. „Das Wetter war ja auch ziemlich schlecht.“

In Murr hat Mille Migglia-Gastwirt Mahir Kizilbel nach Schlusspfiff viele Menschen an der Hindenburgstraße gesehen. „Da war auch korsomäßig etwas los.“ Sein Liebling: Christoph Kramer. „Der ist ins kalte Wasser geworfen worden und hat bis zu seinem Ausscheiden gut gespielt.“

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