Am besten, man bleibt Risikogebieten fern. Foto: dpa

Mit dem Frühling vermehren sich die Zecken. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht, aber man kann das Risiko minimieren: etwa durch Impfungen.

Marbach/Bottwartal - Die Sonne lockt, die Natur lockt noch viel mehr – vor allem jetzt, wenn es wärmer wird, zieht es die Menschen hinaus ins Freie. Ausgedehnte Spaziergänge im Wald oder ein gemütliches Picknick auf der Wiese können jedoch auch Nachteile mit sich bringen. Denn vor allem im Unterholz und am Waldrand trifft man auf die Zecke. Oder vielmehr die Zecke auf den Menschen. Durch einen Stich entstehen verschiedenen Gefahren. Die Zecke gilt als Überträger von Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

Umso wichtiger ist es, sich zu schützen. Da sind sich sowohl Ärzte als auch Förster einig. Natürlich sei es sinnvoll, die Gefahr eines Zeckenstiches zu umgehen, indem man die „gefährlichen“ Orte gar nicht erst aufsucht. Aber: „Man will ja in der Natur sein“, sagt Thomas Schönauer, Gesundheitsdezernent am Landratsamt Ludwigsburg. Auf den gemütlichen Waldspaziergang müsse man aber so schnell nicht verzichten. Der beste Schutz sei es daher, so Schönauer, „den ganzen Körper abzusuchen“. Vor allem die feucht-warmen Regionen suchen die Zecken auf. Will heißen: Kniebeuge, unter den Achseln oder auch in der Armbeuge. Ein Absuchen sollte auch relativ zeitnah nach dem Aufenthalt im Freien geschehen, sagt Schönauer. Ist man als Familie im Wald unterwegs gewesen, könne man das Absuchen nach der Rückkehr auch als eine Art „Event“ gestalten, wie Schönauer lachend als Tipp zum Besten gibt. Damit sei die Prozedur auch für Kinder nicht unangenehm. Und noch einen Punkt hebt Schönauer hervor: die Zecke niemals, wie oft irrtümlich behauptet, herausdrehen. Stattdessen so herausziehen, dass Kopf und Körper nicht stecken bleiben. Wichtig bei der Prävention sei die Impfung, die regelmäßig aufgefrischt werden sollte, sagt Schönauer (siehe Kasten).

Aufgrund seines Berufes hat auch der Beilsteiner Revierförster Oliver Muth viel mit Zecken zu tun. „Die Zeckenpopulation ist seit Jahren ansteigend“, erklärt er. Die zunehmende Zahl der Parasiten sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Temperaturen steigen. „Zecken mögen es nun einmal warum und auch feucht.“ Ein milder Winter begünstige den Anstieg der Zeckenpopulation allerdings nicht. „Zecken graben sich im Winter ein und überleben ihn.“ Es sei egal, wie hart die vierte Jahreszeit ist. An sich ist das ja kein Problem – wenn die Zecken nicht FSME und Borreliose übertragen würden, sagt Muth und schließt sich Thomas Schönauer an. Der Schutz sei daher wichtig. „Ich habe immer viele Zecken“, berichtet Muth. „Zur Verminderung von deren Zahl nehme ich in der Apotheke erhältliche Abwehrmittel auf Haut und Hose.“ Auch für den Förster gilt: nach dem Besuch im Wald den eigenen Körper rechtzeitig absuchen. Das sollte innerhalb von sechs bis acht Stunden nach dem Waldaufenthalt geschehen.