Ein cooles Amphicar fährt in Benningen in den Neckar. Foto: avanti

Jede Menge ist am Vatertag geboten gewesen. In Benningen lockte eine Bootstaufe mit Amphicar, in Schmidhausen ein neuer Straßenname.

Marbach/Bottwartal - Hoher Besuch ehrte den Benninger
Motorbootclub (MBC)
am Vatertag. Zum traditionellen Schifferfest erschien Neptun nebst zwei neckische Wassernixen. Ihnen zu Ehren legte die Band „Charisma“ auf dem gut besuchten Vereinsgelände eine Spielpause ein. Die Festgemeinde versammelte sich um ein Froschgrünes Boot, das am Neckarrand noch auf dem Trockenen lag. Der Wassergott, der frappierende Ähnlichkeit mit Zoran Vlasic, dem Ersten Vorsitzenden des MBC, aufwies, taufte die von der Jugendabteilung renovierte „Rennflunder“ auf den Namen Amigo.

Mit seinem Segen, es möge immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel haben, wurde es vom Stapel gelassen. Jana Vlasic, einziges Mädel der Jugend, durfte die ersten spritzigen Runden auf dem Neckar drehen. Zwischen folgenden Schaufahrten, hatten Besucher die Gelegenheit, sich in schicken Amphicars im 60er-Jahre Stile über den Fluss ziehen zu lassen.

- Pünktlich um 11 Uhr standen die Mitglieder des Musikvereins
Kirchberg
in den Startlöchern für eine launige Vatertags-Hocketse. Die fleißigen Helfer hatten sich rund um das Musikerheim auf alle Wetterlagen eingerichtet, um die Gäste zu der 18.  Auflage der beliebten Freiluftveranstaltung zu empfangen. Doch schon viele Stunden vorher begannen die Vorbereitungen: Denn die bunt gemischten Besucher kommen gerne und lassen sich bei den Musikern das vielseitige Essensangebot schmecken, das auch Vegetarier berücksichtigt. 70 Kilogramm Kartoffeln etwa wurden von geschwind arbeitenden Händen zu geschmeidigem Kartoffel-Salat verarbeitet.

Der Vorsitzende Herbert Mayer ist auch besonders stolz darauf, dass die bunte Salatpalette, die Fleisch und Wurst bereichert, frisch aus heimischen Bio-Gärtner Produkten zubereitet wird. Begehrt sind bei dem Fest aber auch die selbst gebackenen Kuchen. Am Donnerstag warteten diese in üppiger Vielfalt an der Kuchentheke auf die zweibeinigen Naschkatzen.

Zur Mittagszeit herum jedoch geht es bei den Musikern schlagartig turbulent zu. Die Fans von „Grillwurst und Co“ eilen herbei, um etwa Weißwürste, Hals, Maultaschen und Salate in Kombination mit schwungvoll dargebotener Live-Musik zu genießen, die unter der Leitung von Dirigent Holger Wägerle, den passenden Rahmen für das Fest bereiten.

Das Vereinsheim des Musikvereins
Erdmannhausen
hat am Himmelfahrtstag einen Ansturm erlebt. Besonders begehrt waren die Plätze unter freiem Himmel. „Wir sind auf dem Andrang vorbereitet“, erzählt Beate Kober, Erste Vorsitzende des Vereins. Sie sei stolz auf die 35 Helfer, die im Zwei-Schicht-Betrieb Schweinehaxe mit selbst gemachtem und deshalb besonders leckeren Kartoffelsalat an die hungrigen Gäste ausgeben. „Am 1. Mai war das Wetter nicht so gut – aber da sind die Leute mit dem Auto gekommen, weil sie wussten, dass sie bei uns etwas Gutes zu essen bekommen.“ Für zünftige Klänge sorgten diesmal Gastkapellen vom Musikverein Murr und aus Bonfeld bei Bad Mergentheim. „Uns verbindet eine lange Freundschaft“, erzählt die Vorsitzende. Der Tag werde wahrscheinlich gegen 21 Uhr enden.

Den schönsten Platz an diesem sonnigen Vatertag dürfte sich die TSG
Steinheim
ausgesucht haben – die idyllisch auf einer Lichtung im Hardtwald gelegene Kaisersberghütte. Und Groß und Klein, Alt und Jung, auf zwei Beinen, zwei Rädern oder vier Pfoten sind gekommen, um sich Rote Würste, Maultaschen, Kartoffelsalat, Schweinehals und das eine oder andere kühle Getränk schmecken zu lassen. Die Kinder toben sich auf dem Spielplatz aus, während Papa ein Bierchen trinkt und Mama sich den Kuchen schmecken lässt. Mehr als 20 davon haben die Vereinsmitglieder gebacken, erzählt der Vorsitzende Peter Magg. Die Würste und der Hals werden bedarfsgerecht vom Metzger nachgeliefert. Ein besonderer Hingucker sind die knusprig gebratenen „Roten“. Unten diagonal eingeritzt, weisen sie oben ein exaktes Würfelmuster auf. „Dafür haben wir extra ein Gerät“, verrät Claudia Beckenbauer.

Schnell füllten sich auch die Bänke beim Steinbierfest in Oberstenfeld.
Das traditionelle Fest des Musikvereins Oberstenfeld an Christi Himmelfahrt profitierte nicht zuletzt vom guten Wetter am Vormittag. „Wir waren kaum fertig mit dem Aufbau, da kamen auch schon die ersten Leute“, sagt Beisitzerin Susanne Bachstetter. „Zum Glück haben wir so viele Helfer, auf die wir uns verlassen können.“ Ihren Ursprung nahm die Feier im alten Steinbruch. Außer der Örtlichkeit hat sich bei der Traditionsveranstaltung über die Jahre aber nicht viel geändert. Auch am Donnerstag gab es leckeres Essen und gemütliches Miteinander. Für die musikalische Begleitung sorgte am Nachmittag der Musikverein Auenstein mit schwungvoller Blasmusik.

Gleich zwei Gründe zum Feiern hatte der Sportschützenverein Schmidhausen
am Donnerstagnachmittag. Neben dem traditionellen Fest am Vatertag bekamen Oberschützenmeister Alexander Wägerle und Schützenmeister Oliver Kämpf offiziell ein brandneues Straßenschild von Bürgermeister Patrick Holl überreicht. Zuvor befand sich das Schützenhaus auf dem Berg über Schmidhausen nämlich gar nicht in einer offiziellen Straße. Vielmehr mussten sich die Schützen, und vor allem deren Gäste, mit GPS-Koordinaten, oder komplizierten Wegbeschreibungen aushelfen. Diese Zeiten gehören schon bald der Vergangenheit an. „Zum Schützenhaus“ heißt die Straße, in der der Sportschützenverein Schmidhausen künftig beheimatet sein wird, treffenderweise.

Auch Bürgermeister Patrick Holl ist von der Maßnahme überzeugt. „Es ist ein symbolischer Akt der zur Identität beiträgt. Es war nicht nur praktikabel, sondern auch eine schöne Sache.“ Das Fest am Vatertag nutzten die Sportschützen auch, sich zu präsentieren.