Viele Schüler aus Steinheim nutzen den Bustransport nach Marbach. Foto: dpa

Probleme gibt es beim Schülertransport am Marbacher Bildungszentrum. Immer wieder sind die Busse zu voll. Eine bessere Verteilung soll die Lage verbessern.

Marbach - Zweimal sei ihre Tochter von Busfahrern stehen gelassen worden. Außerdem klagt die Steinheimer Mutter Marein Dürkop über unfreundliches Verhalten gegenüber ihrer Tochter, die das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Marbach in der fünften Klasse besucht. Das Grundproblem stelle sich oft bei der Rückfahrt von der Schule nach der sechsten Stunde gegen 12.50 Uhr: „Drei Busse fahren über Murr und nur einer durch den Horrenwinkel“, erzählt Marein Dürkop. Wenn dieser Bus voll sei, müsse ihre Tochter noch von Stadtmitte in die Siedlung hochlaufen. Dies gehe aber auch anderen so: „Hier haben sich viele junge Familien angesiedelt – ein Bus zusätzlich wäre sicher besser.“

Den Wunsch hat Marein Dürkop bereits dem Busunternehmern Regional Bus Stuttgart (RBS) vorgetragen. Doch es sei nicht möglich, einen zusätzlichen Bus durch den Horrenwinkel fahren zu lassen, teilt Günther Kisser, stellvertretender Leiter der RBS-Niederlassung in Ludwigsburg, mit. Grundsätzlich reichten die Kapazitäten aus. „Es gibt aber Verteilungsprobleme, weil der Bus über den Horrenwinkel von Schülern aus Murr genutzt wird.“ Vor einigen Jahren habe die RBS versucht, diesen Bus über die Umgehungsstraße umzuleiten. „Das hat aber zu Beschwerden geführt, weil Schüler aus Murr im falschen Bus saßen und nicht in ihren Ort kamen.“ Kisser bittet Marein Dürkop um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten, die der Tochter durch die „durchaus üblichen Anlaufschwierigkeiten“ beim Bustransport in diesem Schuljahr entstanden sind. Die Beförderung von bis zu 1250 Schülern von und nach Marbach sei eine „nicht unerhebliche logistische Herausforderung“.

Das sieht auch Christof Martin, der Leiter des Friedrich-Schiller-Gymnasiums, so. Er ist sicher: „Wenn also der Bus ‚Horrenwinkel’ nur von den Schülern benutzt wird, die auch dorthin müssen, dann reichen die Kapazitäten.“ Deshalb habe er am Donnerstag ein Schreiben an die Schüler herausgegeben und sie aufgefordert, nur die für ihren Zielort exakt definierten Schulbusse zu nehmen. „Wir hoffen, dass sich dieses Problem nun lösen wird und dass sich die Dinge einspielen können.“

Das Transportproblem ist an den Schulen in Marbach offenbar in jedem Jahr mit Ärger verbunden. Deshalb gab es vor zwei Jahren auch einen Runden Tisch mit dem Gesamtelternbeirat, allen Schulleitungen sowie den Transportgesellschaften. Das Fazit aus Sicht von Christof Martin: „Nicht alles ist realisierbar, was wünschenswert wäre – etwa direkte Schulbusse vom Bahnhof zum Schulzentrum.“ Die Spielräume seien eng – auch aus finanziellen Gründen. Dennoch bemühten sich die Busgesellschaften, alle Kinder und Jugendlichen bestmöglich zu transportieren, ist sich der FSG-Schulleiter sicher. Letztlich müsse der gesamte Transport auch finanzierbar sein. Es komme natürlich immer wieder zu Ärgernissen. Das betreffe Verbindungen, Buszeiten, Konflikte zwischen Schülern im Bus oder „dass vereinzelt auch mal Schüler nicht mitgenommen wurden, weil die Busse voll waren“. Manche Schüler machten sich aber auch ganz gezielt einen Spaß daraus: „Leere Busse lässt man vorbeifahren, den letzten Bus wollen dann alle nutzen.“