Die Erdmannhäuser Feuerwehr hat sich um den Wagen gekümmert, der auf der Landesstraße 1124 in der Nähe des Schützenhauses in den Graben gerutscht war. Foto:KS-Images.de Foto:  

Eine tückische Eisschicht hat Autofahrern am Sonntagabend das Leben schwer gemacht. Dazu fiel sehr viel Schnee – zwei Wagen rutschten in den Graben.

Marbach/Bottwartal - Extreme Glätte hat am Sonntagabend für erhebliche Behinderungen im Straßenverkehr gesorgt. Die Polizei registrierte einige Unfälle im Raum Marbach. Offenbar fiel im Laufe des Abends so viel Schnee, dass die Räumdienste im gesamten Kreis Ludwigsburg insbesondere in den frühen Abendstunden zunächst nicht nachkamen und sich auf einigen Fahrbahnen geschlossene Schneedecken mit glattem Untergrund bildeten.

Die ungewöhnliche Straßenglätte führt der Meteorologe unserer Zeitung, Yannick Garbe, auf eine wässrige Schneeschicht zurück, die sich nach kräftigem Schneetreiben gegen 18 Uhr auf den Straßen zwischen Affalterbach und Steinheim bildete. „Als die Temperatur wenige Minuten später in den Frostbereich sank, bildete sich eine spiegelglatte Eisschicht“, erklärt Garbe, der selbst mit dem Auto von Erdmannhausen aus ins Bottwartal fuhr.

Eine Rutschpartie drohte vor allem auf abschüssigen Strecken, wie etwa zwischen dem Bahnhof in Erdmannhausen und der Schweißbrücke. „Es war kaum möglich, den Wagen unter Kontrolle zu halten“, berichtet Yannick Garbe. Er habe für den Weg von Erdmannhausen nach Oberstenfeld mehr als eine Stunde gebraucht.

Andere Nutzer erlebten die Straßenverhältnisse ähnlich dramatisch: „Wir sind gerade von Rielingshausen nach Marbach gefahren“, schrieb ein Facebook-Nutzer gegen 20 Uhr. Er warnte: „Vor allem aus Richtung Marbach stehen viele Wagen und kommen nicht weiter. Es ist dort auch sehr glatt. Fahrt bitte alle sehr vorsichtig.“

Angesichts der glatten Straßen haben sich die meisten Autofahrer richtig verhalten und sind langsam gefahren, berichtet Peter Widenhorn, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. „Es war sehr ruhig“, erklärte er. Einige kleinere Unfälle gab es aber doch. So stürzte ein 66-jähriger Fußgänger im Benninger Gewann Bild während eines Spaziergangs. Ein Rettungsdienst brachte ihn ins Krankenhaus.

Ein schwerer Unfall ereignete sich auf Erdmannhäuser Gemarkung, als Unbekannte gegen 21 Uhr mit ihrem Fahrzeug auf der L 1124 zwischen Marbach und der Schweißbrücke in den Graben rutschten. Die Insassen entfernten sich vom Unfallort, die Polizei fahndete mit einem Hubschrauber. Die Identität der Fahrer sei immer noch nicht gesichert, erklärte Peter Widenhorn am Montagvormittag.

Ein kleiner Blechschaden ereignete sich auf dem Autobahnzubringer, der Landesstraße 1115 am Hardtwald, auf Erdmannhäuser Gemarkung. „Die haben sich selbst geeinigt“, erzählt Peter Widenhorn. In den Graben gerutscht sei eine 46-Jährige, die mit ihrem Honda Civic am Ortsausgang von Affalterbach in Richtung Marbach unterwegs war.

Die Polizei in solchen Situationen zu rufen, ergebe Sinn, „wenn sich die Fahrzeugführer nicht sicher sind, ob sie einen Fremdschaden angerichtet haben“. Auch riefen viele Autofahrer die Polizei, um später mit ihren Versicherungen den Schaden besser regeln zu können. Ansonsten seien Abschleppdienste zuständig.