Farbenspiel im Verbreitungsgebiet: In welchen Kommunen haben die Parteien besonders punkten können? Foto:  

Der Blick auf die Kommunen bringt die ein oder andere Überraschung.

Marbach/Bottwartal - In welchen Kommunen haben die Kandidaten besonders viel Federn lassen müssen, und in welchen Gemeinden konnten sie am meisten punkten? Wir werfen einen Blick auf unser Verbreitungsgebiet: CDU Satte 60 Prozent der Erststimmen konnte Eberhard Gienger vor vier Jahren in Mundelsheim auf sich verbuchen. Auch beim Urnengang am Sonntag bleibt die Weinbaugemeinde am Neckar für den CDU-Abgeordneten die persönliche Hochburg – allerdings erlebt er auch hier einen bitteren Absturz: Knapp 12,7 Prozent büßt er im gesamten Wahlkreis an Erststimmen ein, 16,6 Prozent sind es sogar in Mundelsheim. Insgesamt am schlechtesten schneidet Gienger dieses Mal nicht in Marbach, sondern in Erdmannhausen ab. Hier kam er 2013 noch auf 48,9 Prozent, jetzt sind es lediglich 34,5 Prozent. SPD Welches Ergebnis wird Thomas Utz in seiner Heimatgemeinde einfahren? Wird er hier überdurchschnittlich punkten können? Mit 26,7 Prozent an Erststimmen liegt der SPD-Mann immerhin 7,2 Prozent über dem Wahlkreis-Ergebnis. Dennoch konnte er die Latte, die Vorgänger Thorsten Majer, vor vier Jahren in Murr mit 28,2 Prozent gelegt hatte, nicht einmal in seiner Heimatgemeinde toppen. Sein schlechtestes Ergebnis erreichte Thomas Utz wie auch schon Majer 2013 in der CDU-Hochburg Mundelsheim. Hier reichte es für den Sozialdemokraten bei den Erststimmen lediglich für 14 Prozent. Grüne Marbach bleibt eine Grünen-Hochburg. 14,9 Prozent schaffte Catherine Kern in der Schillerstadt. Damit toppte sie sogar das Ergebnis des Marbacher Kandidaten Andreas Roll, der vor vier Jahren für seine Partei in den Bundestag einziehen wollte, noch einmal um 1,8 Prozent. Am wenigsten konnte die Kommunalpolitikerin aus Öhringen in Murr überzeugen. Da verpasste sie mit 9,6 Prozent sogar die Zehn- Prozent-Marke. Dennoch konnte sie ihr Ergebnis auch dort um 1,4 Prozent verbessern. FDP Gleich drei zweistellige Ergebnisse schaffte der Youngster unter den Kandidaten, der Liberale Marcel Distl, in unserem Verbreitungsgebiet. Sein bestes Ergebnis erreichte er mit elf Prozent in Pleidelsheim, gefolgt von den Kommunen Beilstein und Affalterbach. Am wenigsten Erststimmen holte der 24-Jährige in der Gemeinde Murr. Hier konnte er nur sieben Prozent Erststimmen auf sich verbuchen. Linke Seinen Heimvorteil nutzte Walter Kubach in Mundelsheim aus. Obwohl Konkurrent Eberhard Gienger die Gemeinde fest in CDU-Hand hat, schaffte der Linke sein bestes Ergebnis in seinem Wohnort. Mit 7,1 Prozent toppte er damit das Jahr 2013 noch einmal um 0,3 Prozent. Schlusslichter in der persönlichen Bilanz Kubachs sind die Kommunen Beilstein und Oberstenfeld. Hier schaffte er beides Mal lediglich 3,5 Prozent. Interessant: Schon vor vier Jahren hatten die beiden Kommunen mit 3,8 Prozent gleichauf gelegen. Nur in Affalterbach hatte Walter Kubach bei der vorangegangenen Bundestagswahl noch weniger Erststimmen erreicht. AfD In allen elf Kommunen im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung schaffte Marc Jongen am Sonntag den Sprung über die Zehn-Prozent-Marke. Die meisten Erststimmen bekam der AfD-Landessprecher in Erdmannhausen. 13,3 Prozent erreichte er in der Gemeinde, in der interessanterweise auch die Grünen-Kandidatin besonders gut abschnitt. Sie toppte Jongens Ergebnis sogar um 1,2 Prozent. In Benningen und Marbach wurde er zwar auch zweistellig – allerdings nur mit einer Zehn vor dem Komma.