In den nächsten Monaten wird das Netz an Ladestationen für Elektro-Fahrzeuge im Raum Marbach erheblich ausgebaut. Foto: dpa

Mehrere Kommunen wollen Stationen etablieren – und hoffen dabei auf Fördermittel.

Marbach/Bottwartal - Die Stadt Steinheim macht in puncto Ladestationen für E-Autos keine halben Sachen. Eine Säule steht bereits auf dem Klosterparkplatz, vier weitere sollen voraussichtlich im nächsten Jahr hinzukommen (wir berichteten). Darunter Stationen in Höpfigheim und Kleinbottwar. Doch nicht nur die Urmensch-Stadt will Fahrzeuge mit Elektroantrieb fördern, auch andere Kommunen im Raum Marbach basteln daran, eine oder sogar mehrere Strom-Tankstellen anzubieten.

So sind die Planungen in der Schiller-Stadt selbst schon weit vorangeschritten. Der Gemeinderat hat im Grundsatz bereits beschlossen, eine Ladestelle zu errichten. Das Wo will das Gremium demnächst klären. Ungewiss ist jedoch, ob auch in Rielingshausen in absehbarer Zeit Strom gezapft werden kann. Dafür macht sich vor allem Christiane Scheuing-Bartelmess von der SPD stark. „Es gibt einfach viele Leute, die keine Garage haben“, erklärte sie jetzt im Ortschaftsrat. Deshalb wäre es aus ihrer Sicht sinnvoll, sich näher mit dem Thema zu befassen. Sie plädierte dafür, sich die Entwicklung in Marbach anzuschauen und dann vielleicht auch in Rielingshausen tätig zu werden. „Wenn die Zahl der E-Autos Jahr für Jahr zunehmen sollte, muss man sicher darüber diskutieren, ob man in Rielingshausen eine Ladestation errichtet“, erklärte der Bürgermeister Jan Trost. „Noch ist die E-Mobilität hier aber dünn gesät“, stellte er fest. Man müsse die Situation nun einfach beobachten.

Fix ist hingegen, dass sich die Gemeinde Murr um Zuschüsse für die Errichtung einer Ladesäule mit zwei Anschlüssen bewirbt. Der Antrag auf Förderung aus einem Bundesprogramm sei gestellt, berichtet der Bürgermeister Torsten Bartzsch. „Es ist angedacht, am Rathaus eine öffentliche Schnellladestation zu schaffen.“ Wobei er davon ausgeht, dass das Projekt auch realisiert wird, wenn die Kommune keine finanzielle Unterstützung aus Berlin erhalten sollte. Die Frage sei ja, ob man mit den Strom-Tankstellen warten soll, bis genügend E-Autos auf den Straßen unterwegs sind – oder besser den umgekehrten Weg wählt und zunächst die entsprechende Infrastruktur bereitstellt. „Wir haben uns dafür entschieden, mit gutem Beispiel voranzugehen“, sagt Torsten Bartzsch. Das gilt auch für die Zukunft. So will die Gemeinde vor dem Kauf von Gemeinde-Fahrzeugen abwägen, ob auf moderne E-Technik vertraut werden soll.

In Beilstein ist man beim Thema Ladestation für Elektroautos ebenfalls am Ball. „Wir werden voraussichtlich beim neuen Kinderhaus eine Station schaffen“, sagt der Bauamtsleiter Tim Breitenöder. Wie die Kollegen in Murr habe man sich um Zuschüsse beworben. Gemeinderat und Verwaltung seien sich einig gewesen, in der Angelegenheit aktiv zu werden.

Ähnlich war die Situation in Pleidelsheim. Die Verwaltung hatte angeregt, sich mit der Geschichte zu befassen, der Gemeinderat segnete das Ganze ab, sagt der Bürgermeister Ralf Trettner. Entstehen soll die Ladestation beim Rathaus, das momentan generalsaniert wird. Ziel sei, die Strom-Tankstelle noch 2017 in Betrieb zu nehmen, sagt Ralf Trettner. Den Antrag auf Fördermittel habe man gestellt. Allerdings denkt auch er, dass das Projekt so oder so durchgezogen wird.

Noch in der Schwebe ist, ob auch Großbottwar eine Ladestelle für E-Autos installiert. Im Gemeinderat habe es verschiedentlich Anfragen zu dem Thema gegeben, sagt der Bürgermeister Ralf Zimmermann. „Wir machen uns derzeit Gedanken, wie und wo das umzusetzen wäre“, fügt er hinzu. Die Ergebnisse der Überlegungen wolle man noch 2017 präsentieren. „Vom Bauchgefühl her würde ich sagen, dass das schon ein schöner Service für unsere Bürger und Durchreisende wäre“, erklärt Zimmermann. Aber die Realisierung hänge nicht zuletzt davon ab, wie viel Geld dafür in die Hand genommen werden müsste. Technisch müsse es ebenfalls funktionieren.

Daran wird es in Affalterbach nicht scheitern. Denn dort gibt es bereits drei Ladestationen für E-Autos, wie der Bürgermeister Steffen Döttinger erklärt. Allerdings seien die nicht von der Gemeinde installiert worden und befänden sich auf dem Gelände von AMG. Und der Autoveredler habe sich „noch nicht dazu geäußert, ob die öffentlich sind“. Derzeit befinde man sich in Gesprächen mit dem Unternehmen, ob sich die Kommune hier andocken kann – womit am Apfelbach auf einen Schlag gleich mehrere öffentliche Strom-Tankstellen bereitstünden. Falls das nicht gelingen sollte, werde sich die Gemeinde über Alternativen Gedanken machen. „Wir sind ein Automobil-Standort“, konstatiert Steffen Döttinger. Insofern überlege man selbstverständlich, wie es mit dem Thema weitergehen könnte.