Foto: Yannick Garbe

Das Wetter bleibt wohl vorerst unbeständig. Mitte September könnten die Temperaturen erneut auf die 30-Grad-Marke klettern.

Marbach/Bottwartal - Regen, Regen, Regen … Sie sich nicht auf“, geht ein alter Werbespruch. Anbetrachts des derzeitigen Wetters könnte man sich aber schon fragen: „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“

„Erst Mitte September“, sagt unser Wetterexperte Yannick Garbe. Hundertprozentig sicher kann zwar auch der Hobbymeteorologe aus Erdmannhausen das nicht sagen. Denn „das Wetter lässt sich eigentlich nicht länger als fünf bis sechs Tage im Voraus bestimmen“.

Immerhin: Es gibt Prognosen, wie sich die Großwetterlage entwickeln wird. „Der Tiefdruckeinfluss vom Atlantik bleibt uns wohl noch einige Zeit erhalten“, vermutet Garbe. Das heißt, weiter durchwachsenes Wetter mit immer wieder Regen und maximal 20 Grad.

Mitte September, also pünktlich zum Schulbeginn, könnte es dann wieder klappen. „Wir könnten noch mal einen typischen Altweibersommer mit Temperaturen bis zu 30 Grad bekommen“, ist sich Garbe nahezu sicher. Weil die Tage dann aber schon kürzer sind, kühlt es in der Nacht wieder ab.

Das ist für Martin Braunbeck das ausschlaggebende Kriterium, wenn es darum gehen sollte, das Mundelsheimer Freibad noch einige Tage länger offen zu halten. „Normalerweise schließen wir mit Ende der Sommerferien. Sollte es wider Erwarten noch einmal wirklich großes Freibadwetter geben, würde verlängert. Das ist in den letzten 30 Jahren aber erst einmal vorgekommen.“

Volker Wanner will noch nicht spekulieren. Auch das Mineralfreibad in Oberstenfeld macht in der Regel mit Ende der Sommerferien zu. „Aber eine Woche ist allemal drin, vielleicht auch zwei, wenn es wirklich noch mal warm werden sollte.“

Der Murrer Bürgermeister Torsten Bartzsch würde sich vor allem für die Murrer Kirbe am 13. und 14. September über schönes Wetter freuen. Aber auch für die Besucher des Wellariums könnte beständiges Sommerwetter noch ein oder zwei Wochen längeren Badespaß bedeuten. „Bei wirklich schönem Wetter könnten wir uns vorstellen, das Wellarium bis Ende September offen zu lassen.“ Das Problem sei allerdings, gibt Bartsch zu bedenken, dass erheblich mehr Heizenergie vonnöten ist, das Wasser nach einer kühlen Nacht auf Badetemperatur zu bringen, auch wenn es draußen 30 Grad haben sollte.

Und die Daheimgebliebenen? Sommerfrust ist noch nicht festzustellen, schließlich scheint zwischen den Regengüssen ja auch immer mal wieder die Sonne. Einen höheren Anteil von Kurzentschlossenen kann Sandra Winarek, Leiterin des Marbacher Reisebüros Feyhl, aber schon erkennen. „Wir haben in diesem Jahr wirklich viele kurzfristige Entscheidungen, wo es hingehen soll.“ Beliebt sind der Mittelmeerraum und „Klassiker“ wie Türkei oder Südspanien. „Das ist ja bekannt, dass es um diese Jahreszeit dort schön ist.“ Ob die kurzfristigen Buchungen aber nur am Wetter hängen, könne sie nicht sagen. „Viele haben auch wegen der Fußball-WM die Entscheidung für das Urlaubsziel noch etwas herausgeschoben.“

Auch Yannick Garbe zieht es in den sonnigen Süden. „Das konnte aber selbst ich nicht wissen, wie das Wetter wird, als ich das gebucht habe.“ Einzige relativ sichere Prognose sei die altbekannte Bauernregel zum Siebenschläfer. So wie das Wetter am oder um den 27. Juni sei, werde es auch in den nächsten sieben Wochen. „Das stimmt mit 60 bis 70 Prozent Wahrscheinlichkeit.“ Dieses Jahr waren es am Pfingstmontag 36 Grad, „dann ging’s kontinuierlich bergab“. Oft sei es dann aber Mitte August wieder schön. „Das hat dieses Jahr leider nicht gepasst.“ Nun muss man bis Mitte September warten, ob der Sommer wieder kommt.