Die Rielingshäuser Lagen gehören zum Weinfactum. Foto: Archiv (Sandra Brock)

Die Wanderer erfahren Wissenswertes über die Pflanzen am Wegesrand.

Marbach/Bottwartal - Vielleicht mag es manch einem Leser seltsam erscheinen, warum das Weinfactum Bad Cannstatt eines der Teilnehmer bei der Bottwartaler Veranstaltung „Wein, Wandern und Genuss“ ist. Doch wer weiß, dass sich die Rielingshäuser Winzer mit dem Weinfactum zusammengeschlossen haben und dieses mit ihren Trauben beliefern, dem ist klar, weshalb sich am 3. Juni erneut ein Weinstand der Cannstatter am Wehrbachsee befindet. Das Weinfactum wurde als Genossenschaft gegründet. Nach dem Motto „Genuss aus Meisterhand“ werden die Trauben bis heute handwerklich verarbeitet. So entstehen Weine, die regelmäßig Preise in Deutschland und Europa gewinnen. Einen Teil von ihnen kommt auch in der Idylle der Kleinbottwarer Landschaft zur Verkostung. Kleine Salamisticks mit Brot sollen den Gaumen der weinliebenden Wanderer neutralisieren und obendrein diejenigen kräftigen, die mit der Route von Großbottwar über Kleinbottwar und hoch hinauf zum Lerchenhof, rund elf Kilometer zurückgelegt haben. „Für viele ist die Strecke zu lang“, bedauert Andrea Salvi, die beim Weinfactum für Veranstaltungen und Marketing zuständig ist und mittlerweile erfahren hat, „dass die Streckenführung nicht immer so gut von den Wanderern angenommen werde. „Aber eine Verkürzung der Strecke ist eben schwierig“.

Stets kombiniert mit dem Stand der Weinfactum-Winzer am Wehrbachsee ist das Erscheinen von Kräuterpädagogin Claudia Nafzger. Bereits zum achten Mal begleitet die Steinheimerin heuer mit ihrem Einsatz den Aktionstag. In diesem Jahr will Nafzger die Gäste am Wegesrand quasi in Empfang nehmen und sie für das sensibilisieren, „was dort alles wächst und welchen Pflanzen die Wanderer am Wegesrand begegnen können“. Was an der Station am Wehrbachsee nicht anzutreffen ist, will Claudia Nafzger dann mit einem Kräuter-Strauß vor Ort parat halten. Freuen würde sie sich aber auch über Beispiele, die die Wanderer von unterwegs an die Genuss-Station mitbringen. „Denn was da wächst ist reichlich“, weiß die Expertin, die jedem Kräutlein einen Namen geben kann, aber auch ein wenig bang auf die derzeitig beschleunigte Vegetation blickt. „Mal sehen, was es dann überhaupt noch gibt“ denkt sie laut weiter. Am 3. Juni will sie ihren Zuhörern dann etwa erklären, „warum so ein Kraut manchmal so ganz allein am Wegesrand wächst“. Auch einen Ausflug in die Philosophie will Claudia Nafzger bei ihrem Mini-Lehrgang wagen. Denn die Kräuterfachfrau findet es durchaus spannend sich einmal zu fragen: „Warum begegnet eine bestimmte Pflanze gerade immer mir?“ Mal sehen, vielleicht hat Claudia Nafzger für die Teilnehmer eine passende, weil aufklärende Antwort auf diese Frage.

Die Tour 2: „Umgeben von Reben“

Die Route verläuft zwischen Großbottwar, Steinheim-Kleinbottwar und dem Lerchenhof. Die reine Wanderzeit für die rund 11 Kilometer und 232 Höhenmeter beträgt etwa drei Stunden.

Die Veranstaltung

Wein, Wandern und Genuss findet am Sonntag, 3. Juni, statt. Auf zwei ausgesuchten Rundwanderwegen können verschiedene Weingüter besucht werden. Zwischen 11 und 18 Uhr gibt es an diesen Genuss-Stationen Weine und kulinarische Spezialitäten, aber auch Geschichten und Gedichten rund um den Rebensaft und das Leben. Die „Lese-Zeiten“ sind eine unterhaltsame Zugabe für Wanderer und Genießer. Gästeführer, Schauspieler und Mundartdichter haben Texte ausgewählt, die sie jeweils um 13 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr und um 16 Uhr an den Genuss-Stationen zum Besten geben. Diese Genuss-Stationen samt den Beteiligten der Lese-Zeiten werden in dieser Serie vorgestellt.