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Das Unwetter hat auch in Marbach und Umgebung zu einigen Unfällen geführt. In Affalterbach wurde ein Dach abgedeckt.

Marbach/Bottwartal - Sturmtief Niklas hat auch die Region Marbach und Bottwartal nicht verschont. Am Dienstagmorgen um kurz nach 9 Uhr wurde der Anhänger eines Lastwagens Ortseingang von Affalterbach vom Wind erfasst und umgestoßen. Der Fahrer kam aus Richtung Winnenden. Die Fahrbahn war für kurze Zeit vollständig blockiert. Verletzt wurde niemand, und da der Anhänger leer war, entstand lediglich ein Schaden von 500 Euro.

Insgesamt kam es im Landkreis Ludwigsburg bis Dienstagnachmittag zu 95 sturmbedingten Einsätzen. Auch auf der Kreisstraße zwischen Kirchberg und Affalterbach ereignete sich ein Unfall. Schon am Montagabend wurde ein Baum entwurzelt und ragte in die Fahrbahn. Die 27-jährige Fahrerin eines VW Golf bemerkte den Baum zu spät und prallte dagegen. Sie wurde mit Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Am Auto entstand ein Schaden in Höhe von etwa 14 000 Euro.

Die Straße wurde vollständig gesperrt, doch die Räumungsarbeiten konnten am Montagabend nicht mehr abgeschlossen werden. „Der Baum war zu groß, um ihn mit Motorsägen und Laster zu beseitigen. Deshalb wurden die Arbeiten auf den nächsten Vormittag verschoben“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen. Bis Dienstagmittag gab es in Marbach laut Feuerwehrkommandant Alexander Schroth keine besonderen Vorkommnisse. Für den heranziehenden Sturm sah er seine Feuerwehr ausreichend gewappnet: „Wir warten, was das Wetter bietet.“ Später musste die Feuerwehr dann ausrücken, um einen Baum zu zersägen, der die Straße zwischen Rielingshausen und Kleinaspach versperrte.

Dem Oberstenfelder Feuerwehrkommandanten Jürgen Beck war bis zum Mittag aus seinem Einsatzgebiet abgesehen von kleineren, auf dem Boden liegenden Ästen, ebenfalls nichts bekannt. Auch er fühlte sich gut vorbereitet: „Wir haben genug Feuerwehrleute, um sofort loszulegen, wenn etwas wäre.“ Am frühen Nachmittag stürzte dann ein Baum auf die Straße zwischen Gronau und Prevorst und ein weiterer drohte ebenfalls umzukippen. Die Feuerwehr entfernte beide Bäume. Währenddessen war die Straße kurz gesperrt.

In Benningen musste die Feuerwehr zu einem Haus im Schickardring ausrücken. Wegen der starken Windböen hatten sich auf einem Dach zwei Solarpaneele gelöst.

An der Winnender Straße in Affalterbach deckte der Sturm das Dach eines alten Bauernhauses teilweise ab. Die Polizei sperrte die Straße für den Verkehr. Derweil behob die Affalterbacher Feuerwehr unter Leitung von Kommandant Sascha Hänig das Problem. Unterstützung kam von den Einsatzkräften aus Marbach, die mit der Drehleiter gekommen waren.

Auch vom Dach der Reinigung Wolff neben dem Steinheimer Rathaus fielen Ziegel herab. Als der Sturm am stärksten tobte, war Gertraude Wolff gerade allein im Geschäft und hatte in dieser Situation ein „komisches Gefühl“. Bei Unwettern gab es dieses Problem schon öfter, berichtet Gertraude Wolff. Kurz nach dem Vorfall war sie deshalb „froh, dass der Sturm vorbei ist und die Sonne wieder scheint“.

Dennoch sollte man auch in nächster Zeit in der Nähe von Bäumen vorsichtig bleiben, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Ländlichen Raum. „Wälder sollten bei stürmischen Windböen nicht betreten werden. Auch in den kommenden Tagen ist bei Waldbesuchen erhöhte Vorsicht geboten“, warnt Forstminister Alexander Bonde. Auch nach dem Sturm können noch lose Äste bei leichtem Wind plötzlich herabstürzen.