Mit einem Bagger ist der Straßengraben freigeschaufelt worden, damit das Wasser wieder ablaufen konnte. Foto: NeckarReport

Die Straße von Affalterbach nach Marbach ist am Montagabend halbseitig gesperrt gewesen. Einige Keller liefen voll.

Marbach - Das Unwetter am Montagabend ist auch über Marbach und Umgebung mit Urgewalt hereingebrochen. Im Großen und Ganzen kam der hiesige Raum aber noch glimpflich davon. Die Feuerwehren hatten zwar alle Hände voll zu tun und mussten mehrmals ausrücken, in erster Linie aber wegen vollgelaufener Keller und überschwemmter oder verschlammter Straßen. Verletzt wurde nach Informationen des Polizeipräsidiums Ludwigsburg jedenfalls niemand. Auch nicht bei einem Aquaplaning-Unfall auf der Autobahn bei Mundelsheim. Hier sei nur ein Wagen beschädigt worden, die beteiligte Fahrerin aber mit dem Schrecken davongekommen, sagt Polizeisprecherin Tatjana Wimmer.

Besonders aufwendig war der Einsatz, der die insgesamt sieben Feuerwehrleute aus Affalterbach und Erdmannhausen von 22.06 bis 1 Uhr auf Trab hielt. Die Kameraden mussten zur Straße zwischen Marbach und Affalterbach eilen, wo auf einem rund 200 Meter langen Abschnitt das Wasser fünf bis zehn Zentimer tief stand. „Man konnte dort zwar weiter fahren, es war aber sehr gefährlich“, berichtet der Affalterbacher Kommandant Sascha Hänig. In der Dunkelheit sei die Überschwemmung schwer zu erkennen gewesen. Wer also mit 70 oder 80 Sachen in das Wasser rauschte, hätte sein Auto kaum noch kontrollieren können, gibt Sascha Hänig zu bedenken.

Verursacht wurde das ganze Übel durch Gras und Schmutz. Beides wurde durch den Starkregen in den Straßengraben geschwemmt. Die Ablaufschächte seien dadurch verstopft worden und das Wasser auf die Straße geschwappt, erläutert der Kommandant. Die Schächte seien deshalb freigemacht und der Graben ausgebaggert worden. Während der Arbeiten sei die Straße halbseitig gesperrt gewesen.

Mit einer verschmutzten Straße hatten auch die Kollegen in Steinheim zu kämpfen – und zwar mit jener im Otterbachtal, wie Martin Schäffer, Kommandant der Feuerwehr in der Urmenschstadt, berichtet. Die Straße habe von seinen Leuten gereinigt werden müssen. Ferner seien in der Lammgasse Gullydeckel herausgedrückt worden, die die Kameraden wieder einsetzen mussten. Darüber hinaus sei seine Truppe in der Marktstraße, der Schillerstraße und im Wohngebiet Arkadien unterwegs gewesen, um insgesamt vier vollgelaufene Keller leer zu pumpen.

Einer der Leidtragenden war just der Bürgermeister Thomas Rosner, in dessen Haus in den Arkadien über einen Lichtschacht Wasser ins Untergeschoss floss. Computer, Handy, Videostudio und mehr seien in Mitleidenschaft gezogen worden, berichtet der Rathauschef. Der Schaden betrage wohl mehrere Tausend Euro. Das Gute: Die Feuerwehr sei rasch zur Stelle gewesen, um das Wasser abzusaugen.

Auch die Marbacher Feuerwehr konnte am Montagabend die Hände nicht in den Schoß legen. So sprangen in der Grabenstraße Kanaldeckel heraus, die dann wieder eingesetzt wurden, wie der Altkommandant Ulrich Schroth berichtet. Heftiger und umfangreicher war der Einsatz im Eichgraben, wo sich eine Baugrube mit Wasser gefüllt hatte. Das Problem: Von dort führten Leerrohre in umliegende Häuser, deren Keller somit vollliefen. „Zwei Keller und die Baugrube wurden ausgepumpt“, sagt Ulrich Schroth. Zudem seien die Rohre abgedichtet worden.

Bei dem Unfall auf der Autobahn zwischen der Anschlussstelle Mundelsheim und Pleidelsheim spielte das Unwetter insofern eine Rolle, als eine 23-Jährige angesichts der Witterung mit ihrem BMW vermutlich zu schnell unterwegs war. Sie kam wegen Aquaplaning gegen 20.50 Uhr von der linken Spur ab, schleuderte über alle Fahrbahnen, prallte gegen eine Leitplanke und kam schließlich auf der linken Spur zum Stehen. Am BMW und der Leitplanke entstand ein Gesamtschaden von mehr als 13 000 Euro. Für die Dauer der Unfallaufnahme war der linke Fahrstreifen gesperrt, sodass sich ein Stau von etwa zwei Kilometern Länge bildete. Gegen 22 Uhr konnte die Sperrung wieder aufgehoben werden.