Was war das schönste Geschenk? Foto: dpa

Ganz verschiedene Antworten geben drei Bürgermeister auf die Frage nach ihrem größten Geschenk.

Für Affalterbachs Bürgermeister Steffen Döttinger ist die Frage nach dem größten Geschenk leicht zu beantworten: „Unsere beiden Kinder Adriana und Annalena sind für mich das größte Geschenk. Und ein Geschenk ist auch, dass beide gesund sind!“ Denn das, sagt er, sei keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Fünf Tage vor der Geburt seiner ersten Tochter hatte Döttinger schon ein ganz anderes, ebenfalls großes Geschenk bekommen: Da wurde er erstmals zum Bürgermeister der Apfelbachgemeinde gewählt.

Birgit Hannemann, die Bürgermeisterin von Erdmannhausen, bekommt alle Jahre wieder ihr schönstes (Weihnachts-)Geschenk: „Für mich ist das größte Geschenk das gemeinsame Schmücken des Weihnachtsbaums“, sagt sie und erklärt: „Das war schon immer so, auch als ich noch ein Kind war und meinen Eltern dabei helfen durfte.“ Damit habe man auch so gut die Wartezeit bis zur Bescherung überbrücken können.

Heute genießt es die Bürgermeisterin, dass ihr ältester Sohn Noah beim Baumschmücken hilft. Dadurch hat sich die Prozedur etwas verändert, erzählt sie lachend: „Er bekommt die Teile, die nicht so empfindlich sind.“ Und sie selber sei weniger perfektionistisch geworden und nehme es hin, wenn nicht alles da hänge, wo es für sie eigentlich hingehöre. Eine Ausnahme gibt es aber: „Die alten Kugeln von meiner Oma kommen ganz oben hin, wo sie sicher sind!“ Trotz aller Veränderungen ist und bleibt das Weihnachtsbaumschmücken an Heiligabend für sie das schönste Geschenk.

Der Beilsteiner Bürgermeister Patrick Holl hat sich im Vorfeld einer Weihnachtsfeier zu etwas nur scheinbar so Profanem wie dem Inhalt seines Geldbeutels tiefsinnige Gedanken gemacht und ist dabei zu dem Schluss gekommen, dass darin alles steckt, was für unsere auf Freiheit basierende Demokratie steht und dass diese für ihn das größte Geschenk ist. „Geld ist dabei keineswegs das Wichtigste“, erläutert er. „In meinem Geldbeutel befindet sich ein Personalausweis, mit dem ich fast überall hinreisen kann; darin ist eine Krankenversichertenkarte, mit der ich Anspruch auf medizinische Behandlung rund um die Uhr habe; darin sind natürlich auch Familienfotos – von meiner Frau, die ich mir selber aussuchen konnte, und von den Kindern, die Kindergarten und Schule besuchen können.“

Mit Bargeld und der Bankkarte könne man aus einem großen Angebot wählen, mit der ADAC-Karte werde man bei einer Autopanne sogar abgeholt. Manche hätten auch noch eine Fahrkarte für öffentliche Verkehrsmittel im Geldbeutel oder eine Karte fürs Freibad – „das setzt aber voraus, dass es diese Infrastruktur überhaupt gibt“, betont Holl. Diese Unbeschwertheit und Freiheit, wie wir sie hierzulande erlebten, habe höchstens ein Drittel der Menschen. Bei Reisen im Rahmen von Schüleraustauschen nach Russland, China oder Kuba habe er den Alltag der Jugendlichen dort erlebt und gemerkt, dass diese nicht solche Chancen und Möglichkeiten hätten. „Die Freiheit, sich seinen eigenen Weg zu suchen und diesen auch zu gehen, die Freiheit, dass man sich mit eigener Leistung etwas erarbeiten kann, das ist ein riesengroßes Gut, und es ist das größte Geschenk, in so einem Umfeld aufwachsen zu dürfen. Das sollte man viel mehr schätzen und sich für dessen Erhalt einsetzen.“