Die Weichenstellung pro Bahn stößt bei den CDU-Ortsverbänden im Bottwartal auf volle Zustimmung. Foto:  

Die Weichenstellung pro Bottwartalbahn stößt bei den hiesigen CDU-Ortsverbänden auf volle Zustimmung.

Marbach/Bottwartal - Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Ludwigsburger Kreistags hat am 24. November in seiner öffentlichen Sitzung die Machbarkeitsstudie und die standardisierte Bewertung für die Bottwartalbahn in Auftrag gegeben (wir berichteten). Das Gremium folgte damit dem Votum, das der Kreis Heilbronn bereits in seiner Sitzung Anfang des vergangenen Monats abgegeben hatte.

Diese Weichenstellung stößt bei den CDU-Ortsverbänden im Bottwartal auf volle Zustimmung. „Die Machbarkeitsstudie wird bis circa Mai 2019, genau 125 Jahre nach der erstmaligen Eröffnung der Bottwartalbahn, zur Verfügung stehen. Damit wurden die Forderungen, die die CDU-Ortsverbände des Bottwartals dieses Jahr in mehreren Veranstaltungen zusammen mit den Bewohnern des Bottwartals diskutiert und gefordert haben, weitestgehend umgesetzt“, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung der Konservativen.

Noch unklar ist allerdings, welches Büro die Studie erarbeiten wird. Das soll im Rahmen eines nichtoffenen Bieterwettbewerbs ermittelt werden. Das Verkehrswissen-schaftliche Institut Stuttgart GmbH wurde damit beauftragt, die Ausschreibungsunterlagen zu erstellen und die Ausschreibung vorzubereiten. Laut Zeitplan wird Ende März 2018 feststehen, wer den Zuschlag erhält. Die Untersuchung soll dann maximal zwölf Monate in Anspruch nehmen, sodass im Frühjahr 2019 die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie auf dem Tisch liegen dürften.

Die CDU weist aber schon jetzt in ihrem Schreiben darauf hin, dass im Grunde nur eine Verbindung von Marbach bis nach Heilbronn Sinn ergibt. Denn eine Reaktivierung der Teilstrecke von Marbach nach Beilstein löse nur einen Teil der Verkehrsprobleme im Bottwartal und des Schozachtals. „Die vielen Pendler, die täglich zu ihren Arbeitsplätzen nach Abstatt, Untergruppenbach, Heilbronn oder Neckarsulm fahren, würden dann nach wie vor auf den verstopften Straßen des Kreises im Stau stehen. Außerdem könnte man problemlos die in Heilbronn bereits vorhandenen Betriebsstätten mit nutzen und müsste nicht eine zusätzliche neue Werkhalle bauen“, konstatieren die Christdemokraten.

Eine verkehrstechnische Vorrangsbehandlung der öffentlichen Busse durch das Bottwartal, die ebenfalls in der Diskussion steht, führt nach Meinung der Ortsverbände ebenfalls nicht zum gewünschten Ergebnis, da der Bus trotzdem die öffentlichen Straßen nutzen müsste und auf diesen im gleichen Stau stehen würde wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch.

„Nur die Reaktivierung der ganzen Bottwartalbahn von Marbach über Beilstein und Untergruppenbach nach Heilbronn nutzt alle Möglichkeiten aus und bringt den Menschen im Bottwartal den größten Nutzen. Deshalb sollten wir uns nicht mit halben Lösungen zufriedengeben, sondern jetzt die Chance nutzen für die Menschen und die Umwelt im Schozachtal und im Bottwartal“, finden die CDU-Ortsverbände. Sie kündigen zudem an, schon jetzt zusammen mit ihrem Landtagsabgeordneten Fabian Gramling die ersten Gespräche mit dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg zu führen.