Es ist so weit: Das Land bezuschusst die Arbeiten im Marbacher Bildungszentrum. Damit kann das Projekt ins Rollen gebracht werden. Foto: Werner Kuhnle

Schulen in Marbach Großbottwar, Benningen und Beilstein dürfen sich über teils beträchtliche Fördersummen freuen.

Marbach/Bottwartal - Marode Toiletten, abgewirtschaftete Böden und Fenster von anno dazumal: Viele Schulen kennen diese oder ähnliche Zustände leider nur zu gut und müssten deshalb dringend auf Vordermann gebracht werden. Doch oft fehlt den Kommunen das Geld dafür. Dieses Dilemma haben auch die Politiker bei Bund und Land erkannt – und schütten nun Millionensummen für die Sanierung von Bildungsstätten aus. Davon profitieren auch das Bildungszentrum in Marbach, die Matern-Feuerbacher-Realschule in Großbottwar, die Grundschule in Benningen sowie die Langhansschule und das Herzog-Christoph-Gymnasium in Beilstein.

Stolze 5,366 Millionen Euro stellt das Land dafür bereit, um Gemeinschafts- und Realschule in der Schillerstadt zu modernisieren. Die Euros sind unter anderem für die Verbesserung von Wärmedämmung, Brandschutz, Lüftung und Fassade gedacht. „Für uns ist das der Startschuss für das Projekt“, freut sich der Erste Beigeordnete Gerhard Heim über den warmen Geldregen aus Stuttgart. Jetzt könne man in die Ausführungsplanung einsteigen. In der Sitzung des für die Gemeinschaftsschule zuständigen Gemeindeverwaltungsverbands werde man das Vorhaben demnächst vor Ort vorstellen. „2019 wollen wir dann loslegen“, sagt Heim. Idealerweise werden die Handwerker schwerpunktmäßig in den Sommerferien in die Hände spucken, um den Unterricht nicht zu beeinträchtigen.

Allerdings macht Gerhard Heim auch klar, dass die rund 21 Millionen Euro teure Sanierung nicht in sechs Wochen abgewickelt werden kann. Die Umsetzung werde wie zuletzt am benachbarten Friedrich-Schiller-Gymnasium Jahre dauern und Zug um Zug erledigt werden. Der Erste Beigeordnete denkt deshalb auch, dass sich die vom Land bewilligten 5,366 Millionen Euro nur auf einen ersten, größeren Bauabschnitt beziehen. Beantragt wurden immerhin zwei Millionen Euro mehr. Unabhängig davon spricht Gerhard Heim von einem „tollen Ergebnis“. Schließlich erhalte eine Kommune nicht jeden Tag mehr als fünf Millionen Euro.

Ausgesprochen zufrieden ist auch der Großbottwarer Bürgermeister Ralf Zimmermann mit den 2,079 Millionen Euro, die der Bund für die Modernisierung der Matern-Feuerbacher-Realschule in die Storchenstadt überweisen will. Die Kostenschätzung belaufe sich auf etwas mehr als drei Millionen Euro, womit die in Aussicht stehende Fördersumme eine „hervorragende Quote“ darstelle. Nun sollen die Planungen konkretisiert werden, damit das Realschulgebäude I von 2020 an in Schuss gebracht werden kann. „Wir müssen uns auch mit dem Rektor zusammensetzen“, betont Ralf Zimmermann. Immerhin sei zu gewährleisten, dass während der Sanierung der Schulbetrieb weiterlaufen kann. Die Millionen sollen unter anderem in die Heizung, Elektroinstallationen und den Schallschutz gesteckt werden.

Mit niedrigeren Summen wird in Beilstein jongliert, wo die Stadt in ihre beiden Schulen aktuell insgesamt 242 000 Euro investieren will und dafür 183 000 Euro vom Land als Unterstützung erhält. „Damit bekommen wir mehr als erwartet“, stellt der Bürgermeister Patrick Holl fest. Von dem Geld möchte die Kommune zum einen am Herzog-Christoph-Gymnasium einen Fachraum für NWT einrichten, zum anderen an der Langhansschule eine Sprechanlage inklusive Sicherheitstechnik installieren. Ein Teil der Arbeiten soll 2018 über die Bühne gehen, der Rest im ersten Halbjahr 2019 erledigt werden.

Der Benninger Bürgermeister Klaus Warthon hofft hingegen, dass die Handwerker nur in den anstehenden Sommerferien in der örtlichen Grundschule aufschlagen, um in einem Aufwasch Fußböden, Wände, Decken und mehr in drei Klassenzimmern herauszuputzen und dort zugleich die Medientechnik auf den neuesten Stand zu bringen. Ihm ist aber bewusst, dass es dafür mit einer kurzfristigen Vergabe der Gewerke klappen müsste. Lieber wären ihm deshalb eine längere Vorlaufzeit und ein früherer Förderbescheid gewesen. Dass erst jetzt Klarheit herrscht, findet der Rathauschef „sehr bedauerlich“. Vor der Bewilligung waren der Kommune die Hände gebunden. Denn vergibt man die Arbeiten vorher, kann man die Zuschüsse in den Wind schreiben. Und das wollten die Verantwortlichen in Benningen selbstredend nicht riskieren. Nun dürfen sie sich über 145 000 Euro freuen, die der Bund bereitstellt. 148 000 Euro hatte die Gemeinde beantragt, rund 450 000 Euro müssen für das Projekt in die Hand genommen werden.