Die Rüben von Florian Petschl lassen die Blätter hängen. Foto: Werner Kuhnle

Mais, Rüben und Co. ist die Trockenheit durchaus anzusehen. Gute Böden sind wichtig.

Marbach/Bottwartal - Wenn man sich die Bilder aus dem Norden und Osten Deutschlands und Europas anschaut, dann sind die Getreidebauern hier mit einem blauen Auge davongekommen. Das sagen übereinstimmend Florian Petschl aus Marbach und Horst Stegmaier aus Erdmannhausen.

Florian Petschl baut als Futter für seine Schweine Winterweizen, Wintergerste und Körnermais an. Außerdem wachsen auf den Äckern des Hofs Zuckerrüben und Rote Bete, die verkauft werden. Den Rückgang bei der Getreideernte wegen der Trockenheit schätzt er auf etwa 10 bis 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das allerdings, räumt er ein, sei ein sehr gutes Jahr gewesen, von daher könne er sich nicht beschweren. Futter müsse er ohnedies immer zukaufen, weil die eigenen Ackerflächen dafür nicht ausreichten. „Aber man merkt schon, dass die Kollegen aus der Region, bei denen wir Futter einkaufen, in diesem Jahr weniger abgeben. Zum Körnermais könne er derzeit noch nicht viel sagen, erklärte der junge Landwirt. „Fest steht aber, dass der Kolbenanteil niedriger und die Abreife schneller ist und wir wohl schon einen Monat früher als sonst, Anfang bis Mitte September dreschen.“ Insgesamt sagt er, könne man in der Region Ludwigsburg nicht schimpfen. „Wir sind wohl auch von der Dürre betroffen, aber nicht so stark wie der Raum Heilbronn oder Würzburg, auch südlich von uns ist es wesentlich schlechter.“ Hier habe es immer mal wieder geregnet, die Trockenheit habe erst Mitte Juli richtig eingesetzt. Hinzu komme noch ein weiterer Punkt: „Wir haben hier Böden mit Lößlehm, der eine gute Wasserhaltefähigkeit hat.“ Bei Landwirten, die weniger gute Böden hätten, sei dagegen „der Ofen aus“, da gebe es nur noch eine Notreife.

Den Rüben ist auch auf seinen Äckern der Wassermangel anzusehen. „Die Rüben schlafen, das heißt, sie lassen die Blätter hängen, um Wasser zu sparen.“

Horst Stegmaier baut außer Getreide, mit dessen Ertrag er wie auch sein Kollege noch zufrieden ist, Silomais für die Fleischrindermast an und hat bereits damit begonnen, Stängel und Kolben zu häckseln. „25 bis 30 Prozent weniger Ertrag haben wir beim Mais“, schätzt er. „Mais verträgt eigentlich viel, aber durch die Trockenheit ist die Ausbildung der Kolben nicht so wie sonst.“ Bei Äckern, die in einer Senke lägen, sei der Ertrag dagegen besser, weil sich dort das Wasser sammle.

Er nennt aber noch ein weiteres Problem: „Wir haben nach der Getreideernte als Begrünung eine Mischung aus verschiedenem Klee und Weidelgras eingesät. Das wäre normalerweise schon 10 bis 15 Zentimeter hoch.“ In diesem Jahr sei die Saat entweder gar nicht aufgegangen oder gleich wieder vertrocknet. „Das heißt, das Saatgut haben wir für die Katz gekauft und ausgebracht“, sagt er mit erkennbarem Frust. Und auch wenn die Verluste durch die Dürre im Einzelnen vielleicht nicht so hoch wirkten: „Es summiert sich mehr, als man glaubt.“