Die Grundschulkinder können in der langen Mittagspause im so genannten „Coolen Kasten“ beaufsichtigt werden. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Das Modell an der Grundschule wird wie gehabt weitergeführt. Der Stundenplan lässt sich aber nicht anders takten.

Marbach - Die Diskussion um die Betreuung in der langen Mittagspause an der Grundschule hatte hohe Wellen geschlagen. Eltern forderten nach der Einführung des Ganztagsbetriebs nach der gesetzlichen Form und dem gleichzeitigen Wegfall der Kerni ein Ersatzangebot für Halbtagsschüler, die Stadt sah sich zunächst nicht in der Verantwortung (wir berichteten). Am Ende stand dann aber ein Kompromiss, mit dem alle Seiten leben konnten. Die Kommune zog mit der Karlshöhe einen externen Anbieter an Land, sodass die Kids, die nicht an der Ganztagsschule angemeldet sind, nun bei Bedarf zwischen 11.35 und 13.30 Uhr beaufsichtigt werden können. Sorgen machte Müttern und Vätern allerdings, ob dieses Modell auch nach den Sommerferien weitergeführt wird. Eine Frage, die inzwischen geklärt ist: „Es bleibt alles beim Alten. Alles läuft nahtlos weiter“, sagt Gerhard Heim, der Erste Beigeordnete.

Diese Aussage bezieht sich auch auf die Betreuung in der kurzen Mittagspause, die anfangs ebenfalls ein Streitpunkt war, ehe die Stadt hier in die Bresche sprang. Dass nun Planungssicherheit herrscht, stimmt Susanne Wichmann, die Elternbeiratsvorsitzende, zufrieden. „Ich bin sehr froh, dass es nun auch weiterhin das Betreuungsangebot für beide Mittagspausen der Halbtagesschüler gibt“, erklärt sie. Schließlich sei der Bedarf dafür vorhanden. Das belegten die Anmeldezahlen. „Es haben sich letztes Schuljahr etwa 40 und dieses Schuljahr sogar 45 Kinder für die lange Mittagspause angemeldet“, berichtet Susanne Wichmann, die dafür plädiert, dieses Angebot künftig fest in Marbach zu verankern. Schließlich gebe es keine Bestrebungen von Seiten der Schule, an der Taktung des Stundenplans grundsätzlich etwas zu ändern.

Genau das wäre für Susanne Wichmann die 1a-Lösung gewesen. Denn am liebsten hätte sie es gesehen, wenn eine Konstellation gefunden worden wäre, die ohne die lange Mittagspause für die Halbtagsschüler auskommt. Doch das sei nicht möglich gewesen, betont Nicole Kossira, die neue Rektorin der Grundschule, die das Zepter von Wolfgang Röslin übernommen hat.

Die Erstellung eines Stundenplans sei ein sehr komplexer Vorgang, bei dem viele Aspekte berücksichtigt werden müssten. „Die Stundenpläne an unserer Schule weichen in diesem Schuljahr von dem geplanten und von der Schulkonferenz beziehnugsweise dem Gemeinderat verabschiedeten Schulmodell insofern ab, als die ersten Klassen keinerlei Nachmittagsunterricht haben und die zweiten Klassen nur einmal pro Woche“, stellt Nicole Kossira fest und weist darauf hin, dass das Modell eigentlich für die Erstklässler einen Nachmittag und für die Zweitklässler zwei Nachmittage vorsehe. Außerdem habe man die Möglichkeiten, die Stundenpläne darüber hinaus zu verändern, genau überprüft, doch hätten sich durch die „von einzelnen Eltern gewünschten weiteren Veränderungen neue Baustellen aufgetan, die wiederum deutliche Nachteile für unsere Schüler mit sich gebracht hätten“.

Diese Ergebnisse seien mit den Vertretern der Eltern und der Stadt beziehungsweise dem Gemeinderat bereits im vergangenen Schuljahr besprochen worden. „Auch Kinder, die nicht die Ganztagsschule besuchen, können an den Tagen mit Nachmittagsunterricht in der Mittagspause betreut werden und in der Mensa essen“, erklärt Nicole Kossira.

„Die Gestaltung eines Stundenplans ist schwieriger, als man vielleicht denkt“, bestätigt der Erste Beigeordnete Gerhard Heim, nachdem er sich mit der Leitung der Grundschule ausgetauscht hat. Und die Rektorin Nicole Kossira habe nachvollziehbar erläutert, dass eine andere Taktung ohne lange Mittagspause nicht funktionieren würde.