Ein versetzter Passagier musste angeblich mitten in der Nacht zu Fuß nach Hause spazieren. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Taxi-Unternehmer Günter Drees versichert, dass Ruftaxi-Dienst gewissenhaft erfüllt wird.

Marbach - Die Ortschaftsrätin Christiane Scheuing-Bartelmess hat unlängst von einem Fall berichtet, den es eigentlich nicht geben dürfte: Ein junger Mann habe ganz regulär und rechtzeitig das Ruftaxi nach Rielingshausen angefordert, sei dann aber hinauskomplementiert worden – weil der Fahrer just in dem Moment einen privaten Auftrag bekommen und diesen vorgezogen habe. Daraufhin habe der versetzte Passagier mitten in der Nacht zu Fuß nach Hause spazieren müssen, erklärte Christiane Scheuing-Bartelmess (wir berichteten). Eine Darstellung, die der zuständige Taxiunternehmer Günter Drees nun entschieden zurückweist. Die Sache habe sich anders zugetragen, versichert er.

Richtig sei, dass der Rielingshäuser das Ruftaxi rechtzeitig angefordert habe. Der Auftrag sei um 22.30 Uhr erteilt worden, um 0.08 Uhr habe er am Bahnhof abgeholt werden wollen, sagt Günter Drees. Schon vor 22.30 Uhr habe aber ein anderer Kunde für später ein Taxi bestellt, um sich nach einem Kneipen-Besuch eine Mitfahrgelegenheit zu sichern. Als sein Fahrer dann gegen 0.05 Uhr am Bahnhof eingetroffen sei, wollte er den privaten Auftrag ins Hörnle abwickeln. Der Kneipen-Besucher habe auch schon im Auto gesessen, als der junge Rielingshäuser an die Scheibe des Wagens gekommen sei und auf seine Bestellung eines Sammeltaxis hingewiesen habe, sagt Günter Drees. „Mein Fahrer hat dann gesagt, er fährt den Kunden vorher noch ins Hörnle“, erklärt der Unternehmer. Der junge Mann sei also mitnichten darum gebeten worden, wieder auszusteigen. Und es gebe für das Ruftaxi, das in den Randzeiten die Busse ersetzt, auch einen gewissen zeitlichen Spielraum. Passagiere müssten nicht auf die Minute genau abgeholt und in den Stadtteil chauffiert werden. Das hatte der Marbacher Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling auf Nachfrage bestätigt und von einer Kulanz von zehn bis 15 Minuten gesprochen.

Insofern habe sich sein Fahrer nichts zuschulden kommen lassen, fasst Günter Drees zusammen. In einer anderen Konstellation wäre auch kein privater Auftrag angenommen worden. Es sei auch noch nicht passiert, dass ein kurzfristig eingegangener Beförderungswunsch dem Ruftaxi vorgezogen wurde. „Es wurde noch nie eine private Fahrt vorgezogen“, schwört Günter Drees Stein und Bein. Passagiere würden lediglich in zwei Fällen aus dem Auto komplimentiert: Wenn sie stark betrunken seien oder ausfallend werden.