Ereignisreiche Tage liegen hinter der Gruppe. Foto: Jahrgang 1939/1940

Jahrgang 1939/1940
: Die Reiseteilnehmer haben einen lohnenswerten Ausflug nach Südtirol gemacht.

Marbach - Marbach
„Südtirol ist immer eine Reise wert“, so war der fünftägige Ausflug in der Einladung angekündigt worden. Von dieser Aussage wollten sich die Teilnehmer selbst überzeugen und bestiegen erwartungsvoll den Bus am König-Wilhelm-Platz. Die weiteste Anreise hatte unsere Schulkameradin Erna Samuel, die extra aus London gekommen war.

Über die Autobahn ging die Fahrt zunächst in Richtung Allgäu. In Pfronten wurden wir im Biergarten einer Brauerei zu einem zünftigen Weißwurst-Frühstück erwartet.

Eine weitere Pause folgte am Reschensee. Das Wahrzeichen dieses Stausees, der aus dem Wasser ragende Kirchturm, erinnert heute noch an die 1950 gefluteten Dörfer. Weiter ging es durch den Vinschgau in unser gemütliches Hotel in Töll/Partschins.

Am nächsten Tag – es war ein Sonntag – besuchten wir die Kurstadt Meran. Inzwischen war Frau Gruber vom Tourismusbüro zugestiegen, die uns die nächsten drei Tage bei allen Führungen begleitete. Mit viel Begeisterung berichtete sie uns von Land und Leuten. So zum Beispiel von der Entstehung der Waalwege. Die Waale wurden einst für die Bewässerung der Obstplantagen entwickelt. Zur Wartung wurden daneben kleine Wege angelegt, die heute als beliebte Wanderwege dienen. Auch oberhalb unseres Hotels verlief so ein Waalweg, der nach Meran führte.

In Form eines natürlichen Amphitheaters präsentierten sich die Gärten von Schloss Trauttmansdorff. Pflanzen aus aller Welt blühen und gedeihen dort in über 80 Gartenlandschaften. Natürlich besichtigten wir auch das Schloss, in dem Sissi mit ihrem Kaiser Franz und den Kindern so gerne Ferien machte.

Am Abend wurden wir mit einem alten Brauch überrascht, dem Herz-Jesu-Feuer. Nach Einbruch der Dunkelheit wurden ringsum auf den Bergen Feuer entzündet, die an frühere Sonnwend- beziehungsweise Johannisfeuer erinnern.

Absoluter Höhepunkt der Reise war die große Dolomitenrundfahrt mit Karersee, Rosengarten, Sellagruppe, Langkofel und den ladinischsprachigen Tälern wie zum Beispiel das Grödnertal.

Bozen war am folgenden Tag unser Ziel. Beim Bummel über den Markt benötigten wir mal kurz den Regenschirm. Doch bald konnte unser Stadtrundgang bei Sonne fortgesetzt werden. Voller Stolz berichtete unsere Reiseleiterin, dass Ötzi ein Südtiroler ist. Da er in der Grenzregion gefunden wurde, erhoben sowohl das österreichische Tirol als auch das italienische Südtirol Anspruch auf den Fund. Inzwischen kann die Gletschermumie im Bozener Museum besichtigt werden.

Die Südtiroler Weinstraße mit dem Kalterer See war ein weiteres Ziel unserer Reise. Bei einem Aufenthalt im Schlossgarten der Kellerei Tiefenbrunner bei Kurtatsch ließen wir uns noch einen edlen Südtiroler Wein schmecken, ehe es zum Abschiedsessen wieder zurück ins Hotel ging.

Es war eine schöne und eindrucksvolle Reise. Alle sind wieder gut in Marbach angekommen und bedankten sich bei unserem Schulkameraden Werner Schickfluß, der unterwegs kurzfristig die Organisation übernommen hatte.