Foto: Oliver von Schaewen

Die Weingärtner Marbach haben sich beim Kelterfest regen Zuspruchs erfreut. Eine Attraktion ist jedes Mal der Hannenherbst mit Spielen für die Kinder.

Marbach - D

as Kelterfest der Marbacher Weingärtner bietet für alle Interessen etwas. „Am Samstag ist eher der Weinprobiertag“, sagt Matthias Hammer. Der Vorstandsvorsitzende der 200 Weingärtner freute sich am Abend über ein „volles Haus, beziehungsweise volles Zelt müsste man wohl sagen“.

Zu den Klängen von Vielsaitig, das sind die Weinküferin Ariane Kehl und Eventmanagerin Petra Clausecker, konnten sich die Gäste am Probierwagen durch das Sortiment schmecken. Bei 30 verschiedenen Weinen fiel manchem die Auswahl schwer. „Deshalb war es uns wichtig, dass es 0,1-Gläser gibt“, erklärt Hammer. Den „Drilling“, drei verschiedene Gläser am handlichen Holzbrett, schenkten Claudia Schäfer und Ute Janke auch am Sonntag reichlich aus.

Was würde Matthias Hammer selbst reintun? „Ich trinke ja gerne Spätburgunder oder Trollinger-Lemberger, aber das passt im Sommer nicht so.“ Folgerichtig, dass die Marbacher Weingärtner mit der „Prinzessin Eboli“ auch den Rotweinfans etwas bieten können: Ein Lemberger Rosé, gut gekühlt, schmeckt auch bei sommerlichen Temperaturen. „Fruchtig, frisch, lecker“, urteilt Hammer.

Natürlich passt immer auch ein Riesling „Eberhard Ludwig“ oder ein „Schicco“. Der Secco heißt „Schiller“, weil er aus roten und weißen Weinen gemischt gekeltert wird – in Marbach natürlich ein schönes Namensspiel. Den Dichterfürsten gibt es natürlich auch als Wein, und im neu gestalteten Etikett prangt das Konterfei des großen Marbacher Sohns, umgeben von dem bewährten Spruch „Edle Weine aus der Schillerstadt“. Doch das Kelterfest mit Hannenherbst ist mehr als nur Weinprobiertage, die im Winter wieder stattfinden werden. „Wir wollen für die ganze Familie etwas bieten“, sagt Hammer und freut sich, dass die 1000  Mittagessen am Sonntag auch alle verkauft worden sind. „Schon da versuchen wir, etwas Besonderes zu bieten.“ Den gebackenen Schweinhals gibt es mit Spätzle, die WG-Mitglied Martin Bärlin vom Auhof bei Affalterbach beigesteuert hat. Auch die rund 50 selbst gebackenen Kuchen der Wengerterfrauen sind sehr gefragt.

Weil der Hannenherbst auf die Hebamme Johanne Nussberger zurückgeht, die die Früchte ihres Weinberges bei einem Kinderfest verschenkte, war es ja wohl klar, dass es auch reichlich Spiele für die Kleinen gab. Das Kürbisschnitzen mit Monika Schreiber ist so beliebt, dass die 100 vorgesehenen Früchte allesamt ausgehöhlt und mit mehr oder weniger schauderlichen Fratzen versehen werden. Der siebenjährige Matthis verpasst seinem Kürbisgeist nur einen einzigen Zahn. „Der kann höchstens noch Spätzle mit Soß’ essen“, lacht Hammer.

Nicht nur in Küche und Weinprobierstand, auch auf der Spielstraße sind etliche der 100 Helfer im Einsatz. Die Jongliergruppe der katholischen Kirchengemeinde Kajom hat allerhand Geschicklichkeitsspiele wie das Speed Stacking genannte Becherstapeln und lustige Fantasiefahrzeuge mit ganz kleinen und riesengroßen Rädern dabei. Aus der Krabbelkiste von Unicef ziehen die Kinder kleine Geschenke, außerdem gibt es Sparschweine zum Anmalen. Alle Spenden sind selbstverständlich für einen guten Zweck gedacht.