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Die Batterien Gottes haben am Samstag dem Café Provinz die volle Ladung verpasst. Stephen Elzenbeck hat 13 neue Songs präsentiert.

Marbach - Stampfende Rhythmen wechseln sich mit melancholischen Melodien ab. Wie kein Zweiter versteht es Stephen Elzenbeck, Stücke langsam aufzubauen und von einem einzelnen Hintergrundbeat zu einer eindrucksvollen Soundkulisse werden zu lassen. Mit seinem Projekt Die Batterien Gottes bestritt der Künstler am Samstag im Café Provinz sein erstes Konzert in eigener Sache und konnte 13 fertige Songs präsentieren. Zwar ist die Inspiration durch die Elekrogruppe Kraftwerk noch immer erkennbar, doch zeigen die Batterien Gottes mittlerweile ihren ganz eigenen Stil. Langsam nehmen die Stücke Fahrt auf, Elzenbeck, der bei seinen Auftritten zwei Keyboards und einen Synthesizer bedient, ergänzt immer mehr Ebenen in den laufenden Beat. Genauso abrupt versteht es der Künstler aber, die Ebenen wieder zu entfernen und den Grundbeat freizustellen. Der Stil ist dabei stellenweise aufwendig und dann wieder minimalistisch und tanzbar. Eines sollte klar sein: einfache Musik machen die Batterien Gottes sicherlich nicht.

Das Café Provinz füllte sich am Samstagabend mit Freunden, Bekannten und Fans des Künstlers, die alle das fertige Projekt bestaunen wollten. Mit Sarah Scholl als Sängerin und Armin Simitz am Bass bekam die Musik von Stephen Elzenbeck eine ganz neue Ebene. Vor allem die Stimme Sarah Scholls schaffte es, manche der stampfenden Parts etwas weicher wirken zu lassen. Die spontane Entscheidung, die beiden Musiker einzuladen, wurde von der ganzen Gruppe mit großem Enthusiasmus getragen. Durch die Visual-Effekte von Kai Keller, die mal verstörend abstrakt, mal erstaunlich klar waren, bekam die Musik der Batterien Gottes eine weitere Ebene.

Dennoch „ist es sein Ding und seine Leidenschaft“, erklärt Bassist Armin Simitz. Elzenbeck habe sehr konkrete Vorstellungen davon, wie seine Musik zu klingen habe, und die könne er auch sehr gut kommunizieren, erinnert sich der Musiker. „Das macht das Abreiten mit ihm sehr leicht und angenehm.“ So wundert es nicht, dass Elzenbeck das Konzert mit den Worten: „Welcome to my head“ einleitete.

„Ich bin sehr froh darüber, dass die Stücke jetzt fertig sind“, sagt der Kopf hinter den Batterien Gottes, Stephen Elzenbeck. Davor habe er in gewisser Weise Rohfassungen gespielt, die nun ihre Vollendung gefunden haben. „Mit Sarah habe ich nicht nur eine ausgezeichnete Sängerin auf der Bühne, sondern auch jemand, der ein bisschen Show machen kann.“ Er selbst sitze ja hinter dem Keyboard-Turm quasi fest, sagt der Musiker. Schritt für Schritt wolle er nun an seinem Projekt weiterarbeiten, erstmal über Soundcloud und später vielleicht auch als Album in Eigenregie. „Ich lerne gerade von Freunden und Bekannten, wie ich als Produzent arbeiten muss“, erzählt Elzenbeck.