Martin Affolter Foto: Archiv (avanti)

Der Schweizer Martin Affolter stellt für Oberligist TV Marbach eine echte Verstärkung dar.

Marbach - Seit Anfang Oktober läuft der Schweizer Martin Affolter (22) für den Basketball-Oberligisten TV Marbach auf. Seitdem war er fast in jedem Ligaspiel der Punktekönig seiner Mannschaft, die auch dank dieser Verstärkung aus dem Tabellenkeller kletterte. Kein Wunder, dass Trainer Uli Heyden den Flügelspieler als „Glückfall“ bezeichnet.

Wie kam es, dass Du aus der Schweiz hierher und damit auch zum TV Marbach gekommen bist?
Nach Deutschland bin ich wegen meiner Freundin gezogen. Wir wohnen bei Backnang. Und über Kevin Wendel, der mal in Marbach gespielt hat, ist der Kontakt zum TVM zustande gekommen.
Wie sah Deine sportliche Laufbahn in der Schweiz aus?
Mit zwölf, 13 Jahren habe ich in meiner Heimatstadt Bern angefangen, Basketball zu spielen. Bei den Bern Giants durchlief ich dann alle Jugendmannschaften. Die erste Mannschaft spielte lange in der zweiten Liga. Doch dann, als ich als 21-Jähriger vor dem Sprung stand, gingen mehrere Sponsoren, sodass der Verein seine Mannschaft aus den oberen Ligen zurückziehen musste. So bin ich vor einem Jahr zu Fribourg Olympic gewechselt, das je eine Mannschaft in der ersten und zweiten Liga stellt und 2016 auch Schweizer Meister geworden ist. Mit der ersten Mannschaft habe ich trainiert, in der zweiten gespielt.
Das klingt vielversprechend. Ist es Dir schwergefallen, das hinter Dir zu lassen?
Als ich mit meiner Ausbildung fertig war, hat sich die Frage gestellt, wie ich weitermache. Es war mir dann wichtiger zu meiner Freundin zu ziehen. Mein Trainer bedauerte das sehr, da ich ab dieser Saison für die erste Mannschaft vorgesehen gewesen wäre. Aber sportlich bin ich nun lieber einen Schritt zurück gegangen.
Mit dem TV Marbach spielst Du in der Oberliga. Wie ist die Leistungsstärke mit den Ligen in der Schweiz vergleichbar?
Das Niveau der ersten Schweizer Liga ist in etwa mit der zweiten deutschen Liga zu vergleichen. Das der Oberliga hier etwa mit der dritten Liga in der Schweiz.
Du bist jetzt seit fast einem halben Jahr beim TVM. Wie sind Deine ersten Eindrücke?
Ich bin auf jeden Fall super aufgenommen worden. Anfangs hatte die Mannschaft einen schwachen Start, was auch an den vielen Verletzungen lag. Ich denke aber, jetzt mit den Erfolgen macht es jedem wieder noch mehr Spaß zu spielen.
In der Tabelle steht der TV Marbach auf Tabellenplatz acht von zwölf. Der Klassenerhalt sollte drin sein, oder?
Das auf jeden Fall. Ich bin aber niemand, der Jahr für Jahr ‚nur’ das Ziel Klassenerhalt hat. Es sollte schon eine Verbesserung geben. Vielleicht schaffen wir es ja noch, das obere Mittelfeld zu erreichen. Und im nächsten Jahr wäre dann beispielsweise die Top vier ein Ziel.
Der TVM-Anhang darf sich also auf Deinen langfristigen Verbleib freuen?
Das weiß ich noch nicht. Mir stellt sich eher die Frage, wie viel Zeit ich weiterhin für den Basketball aufwenden möchte. Möchte ich dranbleiben, wäre es auch denkbar, den Sprung in die Regionalliga zu machen. Aber natürlich auch nur, falls sich die Möglichkeit überhaupt ergeben sollte. So weit denke ich aber noch nicht. Jetzt spiele ich erstmal beim TV Marbach.