Die Kulissen der Hauptausstellung stammen übrigens von Foto: Erwin Hymer Museum/Milla & Partner

Zum Auftakt des Tagesausflugs nach Ochsenhausen steht am Sonntag, 9. Oktober, ein Besuch im Erwin Hymer Museum in Bad Waldsee auf dem Programm.

Marbach - Schon von weitem wird deutlich: Hier dreht sich alles um Wohnwagen. Denn schon das Gebäude, in dem das Erwin Hymer Museum untergebracht ist, ähnelt einem Caravan-Fenster. Dank der Verglasung kann dort ein erster Blick in die Ausstellung geworfen werden – und die hat es in sich: Über 80 Wohnmobile aus über 80 Jahren sind auf zwei Etagen und ganzen 10 000 Quadratmetern verteilt. Ob Caravans, Reisemobile oder Anhänger: Die Fahrzeuge haben ihre eigene Geschichte und erzählen von der Historie des Reisens.

Und der Reisende selbst steht dann auch im Fokus der Ausstellung. Fünf sogenannte „Traumstraßen“ nehmen den Besucher mit in begehbare Sehnsuchtsorte. Den Auftakt bildet dabei die Alpenroute durch Gebirge und Pässe – inklusive Gipfelkreuz. Eine leuchtendgelbe Muschel nimmt die Gäste mit nach Italien. Weiter geht es schließlich nach Indien und Marokko. Stationen gibt es auch an der Ostsee, in Nordamerika und Skandinavien sowie am Atlantik. Dabei wird mit Hilfe von Licht, Videos und Audio eine stimmungsvolle Atmosphäre erzeugt. „Jeder Sehnsuchtsort hat seinen eigenen und unverwechselbaren Charakter, sein eigenes Ambiente und überrascht immer wieder aufs Neue“, heißt es von Seiten des Erwin Hymer Museums. Passend dazu sind auch die Fahrzeuge ausgestellt.

Die Wohnmobile sind in der Regel gut einsehbar und teilweise auch begehbar. Es wurde Wert darauf gelegt, diese detailliert einzurichten, „als wenn der Besitzer gerade hinausgegangen wäre“. Auch hier findet eine Zeitreise statt – die Wagen zeigen sich im Stil ihres Erbauungsjahrs. Die ältesten Exponate stammen aus den 1930er Jahren. Besonders bei den ersten Modellen ist oft noch viel Pioniergeist zu entdecken. Bei manchen Fahrzeugen handelt es sich sogar um Eigenbauten oder Prototypen. Doch die Ausstellung führt auch in die Zukunft.

Denn neben den Pionieren widmet sich das Erwin Hymer Museum bis Ende des Jahres auch der„Sehnsucht Zukunft“. Hier werden Projekte vorgestellt, die sich mit den Themen „Extreme Hotels“, E-Mobility und Raumkonzepten beschäftigen. Bei den Exponaten handelt es sich um Entwürfe von Studenten der Hochschulen Aachen, Stuttgart und Reutlingen, die zum Teil in Kooperation mit Designern und Industrie entstanden sind. Auch autonom fahrende Autos werden hierbei vorgestellt.

Ergänzt wird der Museumsbesuch durch viele weitere Angebote. So kann man Fotos vor Reisemotiven schießen lassen oder im Auditorium in Fotoalben blättern. Am Ende der Atlantik-Route wartet der Globusraum, in dem riesige Weltkugeln schweben. Speisen aus aller Welt gibt es im Restaurant „Caravano“ zu entdecken und im Museumsshop gibt es – wie es zu jeder Reise gehört – die Möglichkeit, Souvenirs zu kaufen. Und individuelle Postkarten kann man auch stilecht verschicken.