Die Polizei sucht nach denen, die volksverhetzende Schriften verbreitet haben. Foto: dpa

Im Marbacher Parkhaus am Stadtgraben sind volksverhetzende Flugblätter an Autos geheftet worden. Der millionenfache Mord an Juden wird geleugnet.

Marbach - Der Staatsschutz ermittelt, nachdem in einem Parkhaus in Marbach am vergangenen Donnerstag Flugblätter mit volksverhetzenden Aussagen gefunden wurden. Eine Frau informierte die Polizei darüber, dass sie im Parkhaus am Stadtgraben ein solches mehrseitiges Flugblatt hinter ihrem Scheibenwischer gefunden habe. Das Parkhaus liegt in unmittelbarer Nähe des Marbacher Polizeireviers an der Ecke Graben- und Steinerstraße.

Auf dem Flugblatt seien „diverse Verschwörungstheorien“ zu lesen, nach denen der millionenfache Mord an den Juden, für den der Name des Konzentrationslagers Auschwitz steht, nicht stattgefunden habe, teilt Peter Widenhorn, Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, auf Nachfrage mit. Bei dieser sogenannten Holocaust-Leugnung handele es sich um Volksverhetzung. Für deren schriftliche Verbreitung sieht der Paragraf 130, Absatz 2 des Strafgesetzbuches eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren vor.

Die Polizei geht davon aus, dass die Täter an dem Donnerstag irgendwann zwischen 6.30 Uhr und 17 Uhr ihr Unwesen trieben. „In dem Parkhaus konnten sie relativ unbeobachtet von Auto zu Auto gehen“, sagt Peter Widenhorn. Er vermutet, dass die Täter aus rechtsradikalen Kreisen stammen. In Marbach selbst sei der Kriminalpolizei keine aktive neonazistische Szene bekannt.

Hinweise nimmt die Kriminalpolizeidirektion Böblingen, Telefon 070 31 / 13 00, entgegen.