Kommune stemmt einige Aktionen und würde gerne noch mehr Projekte starten. Doch das Personal fehlt. Foto: Fotolia

Die Kommune stemmt einige Aktionen und würde gerne noch mehr Projekte starten. Doch das Personal fehlt dafür.

Marbach - Der Gemeinderat der Stadt Marbach hat vor drei Jahren beschlossen, sich der Arbeitsgemeinschaft (AG) Fahrradfreundlicher Kommunen anzuschließen. Ein Schritt, der sich offenbar bezahlt gemacht hat. „Wir fühlen uns da sehr gut aufgehoben“, sagte nämlich der Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling jetzt im Verwaltungsausschuss. Die Stadt muss zwar einen Mitgliedsbeitrag von 1000 Euro überweisen sowie an Versammlungen und Sitzungen teilnehmen. Außerdem hat sie darauf hinzuwirken, zumindest die Voraussetzungen zu erfüllen, sich irgendwann mit dem Etikett einer „Fahrradfreundlichen Stadt“ schmücken zu dürfen. Dafür profitiere man jedoch von den hervorragenden Gegenleistungen der AG, wie Andreas Seiberling erklärte. Dazu zählen unter anderem die umfassende Information über die Belange des Radverkehrs, die Vernetzung mit anderen Kommunen und das Bereitstellen von Flyern.

Der Ordnungsamtsleiter machte allerdings auch keinen Hehl daraus, dass das ganze Potenzial der Mitgliedschaft keineswegs ausgereizt werde. „Man könnte mehr machen“, sagte er. Doch das sei aus personellen Gründen nicht möglich. Er könne leider nicht mehrere Wochen in ein bestimmtes Projekt investieren – auch wenn das toll wäre und es schöne Angebote gebe.

„Es ist bedauerlich, dass wir nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen können“, meinte daraufhin auch Hendrik Lüdke von Puls. Er würde es deshalb begrüßen, wenn die Stadt eine Art Fahrradbeauftragten benennen könnte. Dabei hatte Hendrik Lüdke einen Ehrenamtlichen im Sinn. Andreas Seiberling musste ihn jedoch enttäuschen. „Da wird ein Vertreter der Verwaltung erwartet“, erläuterte er.

Dr. Michael Herzog von den Freien Wählern bat dennoch darum, nochmal nachzuhaken, ob eine kleine Kommune nicht vielleicht doch einen Entsandten zu den Treffen schicken könne. Es sei schade, wenn die Vorteile nicht in dem Umfang genutzt werden könnten, wie es möglich wäre. So oder so sei die Mitgliedschaft in der AG aber sinnvoll. Das findet auch Andreas Seiberling, der daran erinnerte, dass der Schutzstreifen in der Güntterstraße ohne die Vorarbeit der Arbeitsgemeinschaft nicht realisiert worden wäre. Zudem habe die Unterstützung kleinere Projekte wie die Bäckertüten-Kampagne „Tu’s aus Liebe“ ermöglicht, die für die gegenseitige Rücksichtnahme von Radlern und Autofahrern wirbt. Wichtig sei auch der Erfahrungsaustausch.

Der Ordnungsamtsleiter kündigte überdies eine Kampagne fürs laufende Jahr an, bei der auch die Stadt Marbach mitmischen wolle. So sollen im Juli in verschiedenen Mitgliedsgemeinden Räder versteckt werden. Wer bestimmte Aufgaben löst und den jeweiligen Drahtesel als Erster aufspürt, darf ihn behalten. „Ich bin gespannt, was dabei herauskommt“, sagte Seiberling. Der Bürgermeister Jan Trost ergänzte, dass auch die Mitarbeiter zum Umsatteln animiert werden sollen. Man wolle versuchen, sie fürs Thema Job-Rad zu begeistern, mit dem sie dann zum Rathaus rollen können.