Von der Grundschule aus gesehen, ist die Dimension des Anbaus gut zu erkennen. Foto: Dominik Thewes

Die Arbeiten am Erweiterungstrakt laufen derzeit auf Hochtouren. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2018 geplant. Mit dem Anbau reagiert die Stadt Marbach auf den Vormarsch der Ganztagsschule.

Marbach - Die Ganztagsschule ist immer stärker auf dem Vormarsch. Auch in Marbach, wo dieses Modell an der Grundschule zwar schon vor einigen Jahren eingeführt wurde, aber nach den großen Ferien endgültig auch den Versuchscharakter verliert und in die gesetzliche Form überführt wird. Dieser Entwicklung will die Stadt damit Rechnung tragen, dass die räumlichen Rahmenbedingungen angepasst werden. Das soll zum einen dadurch geschehen, dass neue Lehrerarbeitsplätze bereitgestellt werden. Zum anderen und vor allem aber dadurch, dass die Mensa erweitert wird. Das Projekt ist mittlerweile auch schon in vollem Gange. Mit der Fertigstellung wird man sich aber noch etwas gedulden müssen. Im Frühjahr 2018 soll es so weit sein, kündigt der Bauamtsleiter Dieter Wanner an. Die Lehrerarbeitsplätze, die in der ehemaligen Schulküche eingerichtet werden, sollen die Pädagogen hingegen schon ab dem kommenden Herbst nutzen können, fügt er hinzu.

Der Startschuss für die Arbeiten fiel im Grunde schon im Winter, als Bäume gefällt wurden, die dem Vorhaben im Weg standen. Richtig zur Sache ging es schließlich von den Pfingstferien an, in denen der altehrwürdige Pavillon abgerissen wurde, der schon mehrere Generationen an Schülern hat kommen und gehen sehen. So wurde Platz für die Mensa-Erweiterung geschaffen, von der inzwischen die Bodenplatte eingelassen wurde und die Umfassungswände stehen. Zudem werde aktuell die Decke über dem Untergeschoss vorbereitet, erläutert Dieter Wanner. Im besagten UG werden später einmal drei Betreuungsräume untergebracht sein. Ebenfalls auf dieser Ebene sind Toiletten, ein Lager sowie ein Zimmer für Lernmittel vorgesehen. Die untere Ebene kann über den Pausenhof der Grundschule erschlossen werden.

Das Geschoss, das noch obendrauf gesattelt und etwas kleiner dimensioniert sein wird, können die Kinder über eine Treppe im Außenbereich erreichen. Alternativ dazu können sie dorthin auch über den bestehenden Mensa-Trakt gelangen, betont Dieter Wanner. „Der neue und der alte Teil werden nämlich miteinander verknüpft“, erklärt der Chef des Bauamts. Das wird via Verbindungsgang gewährleistet. Auf die Art und Weise sei dann auch ein behindertengerechter Zutritt zum neuen Mensa-Abschnitt sichergestellt.

Essen können im Anbau bis zu 100 Mädchen und Jungs aus der Grundschule – auf einer Fläche von rund 130Quadratmetern. Dort werden die Kids auch völlig unter sich sein. Aber nicht nur das soll die Situation für die Kinder verbessern. Geplant ist auch, die Zahl der Ausgabestationen auf insgesamt vier zu erhöhen, berichtet Dieter Wanner. Zwei davon werden alleine für die Grundschüler reserviert sein, die sich bislang mit einer arrangieren müssen. Wie gehabt wird es dazu die große Ausgabestelle in der Hauptmensa geben und eine zweite für Tagesessen im ersten Anbau, an der die Jugendlichen aus den weiterführenden Schulen bedient werden, erklärt der Erste Beigeordnete Gerhard Heim auf Nachfrage. Ebenfalls im besagten alten Anbau, der vor ein paar Jahren errichtet wurde, sind dann die beiden Anlaufstellen für die Grundschüler angesiedelt. Die Mädchen und Jungs müssten zwar auch künftig abwechselnd in Schichten zu Tisch gehen, der Neubau bringe aber auf alle Fälle eine Verbesserung, betont Gerhard Heim.

Für das Vorhaben muss die Stadt tief in die Tasche greifen. Die Kosten werden auf rund zwei Millionen Euro geschätzt, sagt Dieter Wanner. Und bei der ersten Vergaberunde von Gewerken sei man leider etwas über der anvisierten Summe gelegen. „Wir werden aber versuchen, das wieder reinzuholen, um am Ende tatsächlich auf die zwei Millionen Euro zu kommen“, fügt er hinzu. Sollte das gelingen, läge der Eigenanteil der Kommune letztlich bei 1,265 Millionen Euro. Der Rest wird über Zuschüsse finanziert. 450 000 Euro hat die Stadt aus dem Ausgleichsstock bewilligt bekommen (wir berichteten). 285 000 Euro fließen aus dem Programm für Schulbauförderung nach Marbach.