Foto: Dominik Thewes

An der Einmündung der Ludwigsburger Straße zur L 1100 hat es allein im Jahr 2013 insgesamt neun Mal gekracht.

Marbach - Die Kreuzung zwischen der Ludwigsburger Straße/Kreisstraße 1602 und der Landesstraße 1100 gilt bei vielen Autofahrern als tückisch. Insbesondere das Linksabbiegen in Richtung Ludwigsburg ist zu den Stoßzeiten nicht vergnügungssteuerpflichtig. Entweder muss man warten, bis die Ampel auf der L 1100 auf Rot springt. Oder man hat Glück und findet im Dauerverkehr eine kleine Lücke, in die man stoßen kann. Dass die Stelle nicht ohne ist, lässt sich nun auch statistisch untermauern. Allein im vergangenen Jahr hat es an der Kreuzung neun Mal gekracht, berichtet Peter Widenhorn, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. „Dabei wurden zwei Personen schwer verletzt“, sagt er. Neun Unfallopfer hätten sich zudem leichte Blessuren zugezogen. Zahlen, die dazu führen, dass der Knotenpunkt offiziell in die Riege der Unfallschwerpunkte aufgenommen wurde.

Ein solcher liegt unter anderem dann vor, wenn sich „im zwölfmonatigen Betrachtungszeitraum vier gleichartige Unfälle oder im36-monatigen Betrachtungszeitraum fünf Unfälle mit Personenschaden“ ereignen. Beide Kriterien wurden an der Kreuzung in Marbach erfüllt. Wobei sich die Lage erst 2013 richtig zugespitzt hat. Zumindest gab es 2011 und 2012 keinen Schwerverletzten zu beklagen. Allerdings: Auch in diesen beiden Jahren sind acht Personen leicht lädiert aus den Zusammenstößen herausgegangen. Insgesamt verzeichnete die Polizei an dieser Ecke von 2011 bis 2013 elf Unfälle, bei denen zwei Personen schwer und 17  leicht verletzt wurden.

Die Begründung für die Häufung liegt für Peter Widenhorn auf der Hand. „Die Straße ist sehr stark befahren“, erklärt der Pressesprecher. Dazu sei die Kreuzung recht unübersichtlich. Die Sicht sei für Linksabbieger auf der K 1602 speziell dann eingeschränkt, wenn zugleich ein Auto von der L 1100 nach links auf die Kreisstraße einfahren wolle. „Die Situation ist unbefriedigend“, resümiert Peter Widenhorn.

Das ist auch dem Landkreis Ludwigsburg nicht entgangen. Die Behörde verweist ebenfalls auf die neun Zusammenstöße mit Verletzten im vergangenen Jahr. Und hat auch aufgedröselt, dass es sich dabei um zwei Abbiege-, drei Vorfahrts- und vier Auffahrunfälle gehandelt hat. „Die Unfallkosten summieren sich auf 480 000 Euro“, hat das Kreishaus außerdem errechnet. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, werde nun „eine Vollsignalisierung geprüft“. Der Knotenpunkt soll also eventuell komplett und permanent per Ampel gesteuert werden. Aktuell ist die Einmündung mit einer Lückensignalanlage ausgerüstet. Bedeutet: Wenn Autos auf der K 1602 zur Kreuzung fahren, wird die Ampel auf der Landesstraße angefunkt, um nach einer gewissen Zeit auf Rot umzuspringen. Ein Umbau steht für den Kreis hingegen nicht zur Debatte, sagt der Pressesprecher Andreas Fritz. „Zur vorhandenen T-Kreuzung gibt es keine Alternative“, betont er.

Der Marbacher Bürgermeister Jan Trost würde sich freuen, wenn die Kreuzung wirklich vollständig per Ampel gesteuert würde. „Das ist auch unser Wunsch. Man wartet da ewig, bis es mal Rot ist“, erklärt der Rathauschef. Manche hätten die Geduld nicht und versuchten dann, sich irgendwie auf die Landesstraße „reinzumogeln“ – was entsprechende Gefahren heraufbeschwöre. Den Antrag auf eine Ampel habe man schon längst eingebracht. Vielleicht werde man nun ja angesichts der neuesten Unfallzahlen endlich erhört.