Mona Ziegler (vorne links) und Joana Lamatsch mit ihrem „Fanclub“. Foto: privat

Silber für Joana Lamatsch und Mona Ziegler bei den baden-württembergischen Meisterschaften.

Ludwigsburg-Hoheneck - Im Rahmen des Landesturnfestes in Weinheim fanden auch die baden-württembergischen Meisterschaften statt. Die Pleidelsheimerin Joana Lamatsch und Mona Ziegler aus Erdmannhausen, beide in der Regionalliga für die KSV Hoheneck aktiv, waren hier mit am Start. Nur je vier Turnerinnen qualifizierten sich für die Finals an den vier Geräten am folgenden Tag. Dass Lamatsch und Ziegler jeweils zwei dieser Endkämpfe erreichten, „war null Komma null zu erwarten“, wie Trainerin und Mutter Uta Ziegler betont. Noch dazu schafften sie es an den „falschen“ Geräten. „Eigentlich ist Mona ja eher die Bodenturnerin und Joana am Balken besser“, erklärt Uta Ziegler. Doch Lamatsch erreichte die Finals an Sprung und Boden, Ziegler die an Balken und Barren.

Der Finaltag war dann die einzige Veranstaltung des Turnfestes, für die man Karten benötigte. „Die hatten wir schon lange vorher besorgt, die Halle war schon ewig ausverkauft. Da wir aber nun in den Innenraum durften, haben wir die Tickets kurzerhand weiterverkauft“, berichtet Uta Ziegler. Ihre Schützlinge hatten allein mit der Teilnahme an den Finals „das Soll voll und ganz erreicht. Alles andere war Zugabe.“ In diese Freude mischte sich allerdings auch etwas Ärger. Zusätzlich zu den jeweils vier qualifizierten Turnerinnen vergab der Badische Verband nämlich noch pro Gerätefinale eine Wild Card. „Das waren alles Nationalkader-Turnerinnen, die ohne Quali-Wettkampf einfach einstiegen. Da fällt es mir als Trainerin extrem schwer, Verständnis für zu finden. Die haben – zum Teil trotz Sturz – aufgrund ihrer hochwertigen Übungen an allen Geräten locker gewonnen. Das ist für die Mädchen, die sich durch die Qualifikation gekämpft haben einfach sehr frustrierend“, sagt Uta Ziegler.

Für diese jeweils vier Turnerinnen ging es daher nur noch um die Plätze. Zum Auftakt war Joana Lamatsch am Sprung dran. Und sie holte sich mit je einem Tsukahara und einem Kasamatsu Silber und damit den „gefühlten Meistertitel“. Anschließend war Mona Ziegler am Balken dran. „Es war das erste Mal, dass wir irgendwo jemanden im Barren-Finale hatten. Als das bekannt gegeben wurde, dachten wir ja erst, wir wären im falschen Film. Daher war Platz vier völlig okay“, findet Uta Ziegler, die dann auch noch miterleben durfte, wie ihre Tochter unter allen Finalistinnen am Balken als einzige ohne Sturz blieb. „Sie hat an beiden Tagen den Vorwärtssalto gestanden und ist hinter WM-Teilnehmerin Leah Grießer Zweite geworden.“ Zum Abschluss legte Joana Lamatsch in einer „extrem starken Boden-Konkurrenz und in einer brutal heißen Halle“, wie Uta Ziegler betont, noch einen dritten Platz hin.

Insgesamt war die Freude über die Leistungen und Platzierungen bei den Turnerinnen der KSV Hoheneck sehr groß. „Man darf auch eins nicht vergessen: Die meisten der anderen Finalturnerinnen haben im Hotel übernachtet. Wir dagegen haben in einer Schule geschlafen und hatten schon drei Tage Party hinter uns“, berichtet Uta Ziegler nach der Rückkehr von einem anstrengenden, aber eben auch erfolgreichen Landesturnfest.