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Ökologische Weingüter haben sich in der Musikhalle in Ludwigsburg präsentiert. Mit dabei waren auch drei Betriebe aus dem Bottwartal.

Ludwigsburg - Der große Ansturm blieb aus – dennoch sind die zwölf ökologischen Winzer, die ihre Weine am Samstag in der Ludwigsburger Musikhalle im Rahmen der Jahrespräsentation des Verbandes ecovin zur Verkostung angeboten haben, zufrieden. „Über den Mittag und Abend verteilt waren rund 150 Besucher da – ungefähr so viele wie letztes Jahr bei der Premiere“, berichtet der zweite Vorsitzende der Ecovin-Regionalgruppe Württemberg, Reinhard Schäfer aus Kleinbottwar. Doch auf Messen ist nicht immer die Masse entscheidend. „Wir hatten fachkundiges Publikum, das sehr interessiert war“, freut sich Schäfer. „Und die Nachfrage nach Infomaterial und Preislisten war groß – das ist immer ein gutes Zeichen.“

Neben Reinhard Schäfer ist das Bottwartal gleich mit zwei Betrieben bei der Messe in der Musikhalle vertreten. Denn auch Andreas Roth vom Kleinbottwarer Weingut Forsthof und Hartmann Dippon vom Schlossgut Hohenbeilstein präsentieren ihre Weine. Gleich beim Eingang empfangen sie die Besucher. Dippon ist zum ersten Mal dabei und schon kurz nach Beginn der Veranstaltung in Fachgespräche vertieft. Die Weine, die er zur Verkostung bietet, nennt der Beilsteiner schmunzelnd „Einsteigerprogramm“. Am Abend zuvor hatte Dippon seine Weine auf der Hausmesse eines Kunden verkosten lassen. „Und ich bin ehrlich: Ich hab’ einfach alles im Auto gelassen und keine neue Degustationsliste gemacht.“ Vier Weiße, einen Rosé und fünf Rote schenkt der Beilsteiner aus. Auf ein großes Gewächs – etwa seinen 2012er Riesling trocken, für den Dippon dieses Jahr beim Weinwettbewerb Mundus Vini die höchste Auszeichnung, nämlich Großes Gold bekam, hat er verzichtet. „Dafür hab ich einen 2012er Lemberger dabei – also einen klassischen Einsteigerwein.“

Andreas Roth vom Forsthof erweckt bei einigen der Besuchern mit seiner neuen Kreation, der Heißen Traube, das Interesse. Im Bioglühwein stecken Spätburgunder, Regent und Cabernet. „Wir haben es einfach mal ausprobiert“, erklärt der Kleinbottwarer einer Besucherin, die diesen Versuch wohlwollend goutiert. In der Musikhalle noch nicht mit dabei hatte Roth seine dritte Kreation aus der Cuvée-Reihe Ars vinitoris – was zu Deutsch die Kunst des Winzers heißt.“ Denn neben der weißen und roten Cuvée bringt das Kleinbottwarer Weingut noch vor Weihnachten einen 2012er Ars vinitoris B auf den Markt. Eine 18 Monate lang im Barrique gereifte rote Cuvée. „Cuvées, die die ausgeprägte Handschrift des Winzers tragen, werden bei den Kunden immer beliebter“, weiß Andreas Roth. Sein Kollege Reinhard Schäfer versucht bei der Zusammenstellung von Messeangeboten die Weine zu präsentieren, die für seinen Betrieb relevant sind, wie er es ausdrückt. Das sind zum einen die Burgundersorten, zum anderen aber auch die weiße, pilzwiderstandsfähige Sorte Johanniter oder die rote Cuvée Opilio. „Die beiden sind für mich Pflicht.“