Oliver von Schaewen Foto: Marbacher Zeitung

Rücksichtslosem Verhalten bei den Tafeln
in Marbach und im Bottwartal gehört die rote Karte gezeigt

Marbach - Die Situation der Tafeln in Marbach und dem oberen Bottwartal ist eine andere als die der Essener Tafel. Über deren Vorgehen ist viel und hitzig diskutiert worden. Nur noch Menschen mit deutschem Pass zuzulassen, um alleinerziehende Mütter und Rentner zu schützen, macht sich auf den ersten Blick hervorragend. Sowohl die Schelte durch Politiker („keine Gruppen ausschließen“) als auch die Gegenrede mit dem Hinweis auf die Probleme vor Ort („die sollen sich mal einen Tag hier hinstellen“) gehen allerdings an der Wirklichkeit bei uns vorbei. Wie man rücksichtsloses Verhalten, das eben auch von Nichtausländern begangen werden kann, im Keime erstickt, macht die Marbacher Tafel vor. Deren Praxis der Nummernvergabe gewährleistet einen reibungslosen Ablauf.

Dass es schwarze Schafe gibt, die sich vordrängeln, zeigt das Beispiel der Mobilen Tafel im oberen Bottwartal. Aber auch dort muss eine feste Hand geben, die darüber wacht, dass Regeln eingehalten werden. Das Recht des Stärkeren passt nicht zum Ethos der Tafel-Bewegung, seit 25 Jahren agiert und aktuell bundesweit mit etwa 50 000 Ehrenamtlichen knapp 1,5 Millionen Menschen über die Runden hilft.