Aller Gegenwehr zum Trotz setzt sich der TV Großbottwar und Linda Zimmermann (Mitte) im Nachbarschaftsduell durch. Foto: avanti

Die Störche gewinnen in der Landesliga bei der HG Steinheim-Kleinbottwar mit 27:21 (14:10).

Steinheim-Kleinbottwar - Die Handballerinnen des TV Großbottwar haben das Landesliga-Derby bei der HG Steinheim-Kleinbottwar am Samstagabend mit 27:21 (14:10) gewonnen und sind ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Die HG hatte während der ersten Hälfte gut mitgehalten und sich an die Fersen der Großbottwarerinnen geheftet, die ab der sechsten Spielminute stets in Führung lagen. Spätestens im zweiten Durchgang zog der TVG aber doch davon.

Die Zuschauer in der Kleinbottwarer Bottwartalhalle erlebten gleich einen rassigen Beginn. In den Anfangsminuten traf genau das ein, was die eine Mannschaft vor der Partie gehofft, die andere befürchtet hatte: Der Plan der TVG-Frauen, über Tempogegenstöße zu schnellen Toren zu kommen, ging voll auf. Die ersten fünf Treffer gelangen allesamt auf diesem Weg. Die HG war so gezwungen, sich im Stehangriff dem Gästetor zu nähern. Auch das funktionierte gut, unter anderem da Janine Klinger mehrfach aus dem Rückraum traf. Bis zum 7:8 (18.) aus Kleinbottwarer Sicht waren beide Teams in etwa gleich auf. Die HG ließ jedoch mehrere Chancen auf den Ausgleich ungenutzt.

Dann veränderte sich das Spiel. Kleinbottwar zeigte ein besseres Rückzugsverhalten, Großbottwar kam nur vereinzelt zu Tempogegenstößen. Erfolgreich waren die Gäste trotzdem – vor allem dank einer stark verbesserten Abwehrleistung. Bis zur 29. Minute zogen sie auf 14:9 davon. „In dieser Phase haben wir vor dem Tor oft zu früh abgeschlossen, viele Bälle weggeschmissen. Und wir haben den Beginn der zweiten Halbzeit verschlafen“, hadert HG-Trainer Klaus Bender. Seinen Spielerinnen unterliefen nach dem Wechsel mehrere Abspielfehler, die der TVG nutzte. Großbottwar baute den Vorsprung auf 17:11 aus (36.).

Eine Vorentscheidung war das aber nicht, denn die HG fing sich in einer Überzahl-Phase und kam zumindest auf 14:18 heran (38.). Der Vier-Tore-Vorsprung hatte lange Bestand, unter anderem in den torlosen Minuten 45 bis 50 beim Stand von 17:21. In diesem Zeitraum zeigte HG-Torhüterin Jessica Goebel zwei starke Paraden und hielt ihr Team im Spiel, und auch TVG-Keeperin Laura Mücke parierte einen Ball auf bemerkenswerte Weise. Erst mit dem 22:17 durch Melanie Danner brach der Bann – auch wenn Jessica Goebel anschließend gleich eine weitere Parade zeigte.

Ihrem Team von der HG Steinheim-Kleinbottwar half das aber nichts mehr: Die Gäste aus Großbottwar zogen auf 25:18 und und letztlich auf 27:21 davon und dürfen sich zum Rückrundenstart über den Derbysieg freuen. „Alles in allem hatten wir das Spiel gut im Griff und haben verdient gewonnen. Wir hätten aber mehr Tore werfen müssen“, fasst TVG-Trainer Timo Peter zusammen. Ein Grundstein für den Erfolg sei die starke Abwehrleistung gewesen. „Darauf haben wir heute den Fokus gelegt. Und hinten lief es heute so gut, dass ich nicht wechseln wollte, was mir für die Spielerinnen leid tut, die kaum oder gar nicht zum Einsatz gekommen sind.“

Sein Gegenüber Klaus Bender schöpft aus der Begegnung – trotz der Niederlage – Mut für die Rückrunde. „Großbottwar ist nicht der Gegner, den wir schlagen müssen. Mit unserer Leistung und unserem Einsatz bin ich hochzufrieden. Leider haben wir aber viele Überzahlsituationen nicht genutzt und in der Abwehr nachgelassen“, sagt der HG-Trainer. Getrübt wurde das Derby durch die Verletzung von HGlerin Larissa Ziegler (46.), die im Zweikampf einen Schlag auf den Brustkorb abbekommen hatte und ausgewechselt werden musste. „Es sieht nicht gut aus bei ihr. Wir hoffen, dass sie bald wieder dabei ist. Sonst wird es auf Linksaußen auch eng bei uns“, so Klaus Bender. HG Steinheim-Kleinbottwar:
Goebel – Bilgin (1), Attaguile (3), Klinger (7/4), Zuddas, Schubert, Ziegler (2), Schäfer (1), Hegendorf (3), Sautter (1), Sturm (3), Bernhardt. TV Großbottwar:
Mücke, Tometschek – Rapp (1), P. Kapfenstein (4), L. Zimmermann (5/1), S. Kapfenstein (7/2), Braunstein (2), K. Döttinger (1), Danner (2), Günsoy (1), L. Döttinger (4), Körner.