Der Heilig-Geist-Chor hat bei seinem Jahresausflug ein abwechslungsreiches Programm erlebt. Foto: Kirchenchor Heilig-Geist

Der Jahresausflug des katholischen Kirchenchors hat nach Neresheim und Wasseralfingen geführt. Die Gruppe besichtigte unter anderem eine Kirche.

Steinheim Der katholische Kirchenchor Heilig-Geist liebt Kirchen und Klöster. So führte auch der diesjährige Jahresausflug zu einem der bedeutendsten Kirchenbauten des Spätbarock, der Benediktinerabtei Neresheim. Nach einer angenehmen Fahrt durch die herrliche Landschaft der Ostalb und einer kurzen Rast mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen erreichte man die beeindruckende Klosteranlage.

In der hellen Abteikirche lauschte der Chor gemeinsam mit zahlreichen anderen Besuchern den humorvollen Ausführungen der Referentin, die ihre Abteiführung weniger durch ein Herumführen, sondern überwiegend per Vortrag erledigte. Das war in dieser Kirche kein Problem, da man die von Martin Knoller in leuchtenden Farben gemalten großen Fresken an der Kirchendecke sehr gut von der Kirchenbank aus betrachten konnte. Dafür erhielt man durchaus ungewöhnliche Informationen: Wer erinnert sich schon daran, dass Balthasar Neumann, von dem der Bauplan dieser Abteikirche stammt, samt Plan früher auf dem 50 Mark Schein zu sehen war ? Ohne Hinweis hätten die Besucher sicher auch nicht erkannt, wo der Maler sich bei den Fresken selbst gemalt hatte, oder woran man die heilige Afra als Patronin der Kirche bei den Frauengestalten erkennen kann.

Den Hinweis auf die ausgezeichnete Akustik der Kirche konnten die Steinheimer Chormitglieder nach der Führung persönlich testen: Ein zufällig anwesender Männerchor aus Bietigheim gab eine kurze Gesangs-und Akustikprobe.

Nach dem Mittagessen zeigte sich, dass der Chor selbst bei kurzfristig getrennten Wegen schnell wieder zusammenkommen kann. Obwohl ein Teil sich zu einem Spaziergang zur Marienkapelle Maria Buch aufmachte, eine andere Gruppe zum Kaffeetrinken losging und die dritte Gruppe eine Kunstausstellung besuchte, fanden sich alle pünktlich in Wasseralfingen zum zweiten Höhepunkt des Ausflugs, der Einfahrt in den Tiefen Stollen, ein.

Nun mussten die Chormitglieder von Kunst und Barock auf Grubenfahrt und Eisenerz umschalten. Während das Wetter passend den Sonnenschein durch einen Regenguss ersetzte, bereitete man sich auf die Grubeneinfahrt vor. Neben dem vom Besucherbergwerk ausgegebenem Helm und Wasserschutz wurden alle vorhandenen warmen Kleider angelegt. Schließlich fuhr man mit der Bergwerksbahn in den Stollen, in dem permanent eine Temperatur von kühlen 12 Grad herrscht.

Während der Chor über die Geschichte des Erzabbaus, die Arbeitsbedingungen in der Grube, den Aufbau des Stollens sowie die extrem saubere und gesunde Luft im Stollen informiert wurde, fühlten die Chormitglieder mit den früheren Grubenarbeitern durchaus mit. Öfters mussten sie beim Rundgang gebückt durch dunkle, nasse und teilweise recht niedrige Gänge laufen. Jeder war froh, wenn eine der größeren Hallen erreicht wurde.

Nach 90 Minuten erblickten die Chormitglieder wieder das Tageslicht und die zurückgekehrte Sonne. Jetzt waren alle reif für einen gemütlichen Biergartenabschluss. Müde, zufrieden und voller neuer Eindrücke erreichten alle kurz vor Sonnenuntergang Steinheim.