Für 180 Leute waren Stühle aufgestellt, immerhin rund 150 davon waren auch belegt. Foto: avanti

Für 180 Leute waren Stühle aufgestellt bei der KIrchberger Kandidatenvorstellung, immerhin rund 150 davon waren auch belegt.

Kirchberg - Die Resonanz auf die Kandidatenvorstellung am Freitag in der Gemeindehalle war beachtlich. Für 180 Leute waren Stühle aufgestellt, immerhin rund 150 davon waren auch belegt. Überschaubar war hingegen die Zahl der Bürger, die dem einzigen Bewerber, Rathauschef Frank Hornek, bei der Fragerunde auf den Zahn fühlen wollten. Nur drei Einwohner nutzten diese Gelegenheit. Die Themen, die die Leute anschnitten, waren dafür umso interessanter.

Ein Mann beklagte sich über die schmutzigen Straßen, für die die Fahrzeuge aus dem Steinbruch Klöpfer verantwortlich zeichneten. „Sehen Sie eine Chance, dass sich daran etwas bessert?“, wollte er wissen. Seit Jahrzehnten kämpfe man darum, in der Sache etwas zu erreichen, erwiderte Frank Hornek. „Und die Firma macht auch immer wieder was“, wollte er die Bemühungen von Klöpfer nicht in Abrede stellen. Allein: der große Durchbruch sei bislang nicht erzielt worden. „Und mich jetzt hier hinzustellen und zu sagen, das wird in zwei Jahren besser sein, ist mir zu heiß“, betonte er. Man werde aber weiter reklamieren, wenn es etwas zu beanstanden gibt.

Auch in Sachen Arbeitsplätze, wonach sich ein anderer Mann erkundigt hatte, wollte der Bürgermeister nicht das Blaue vom Himmel versprechen. Mit um die 800 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stehe Kirchberg nicht glänzend, aber ordentlich da. Begrüßenswert wäre es aber natürlich, wenn nicht nur ein Unternehmen am Ort über das übliche Maß hinaus Steuern zahlen würde, sondern drei, vier oder fünf. „Aber das haben wir nicht und ist auch nicht in Sicht.“

Schwierig wird es zudem, in alle Teilorte ultraschnelles Internet zu bringen. Bei dem Punkt wollte sich Frank Hornek auf die Frage eines Bürgers keinen Illusionen hingeben. Verantwortlich seien dafür der Bund und die Telekommunikationsfirmen. Wenn die Gemeinden selbst die Initiative ergriffen, dann nur, weil sie auf ein „totales Marktversagen“ reagierten. An manchen Stellen rechne es sich für die Unternehmen nicht, aktiv zu werden. Im Prinzip brauche man unter anderem wie beim Wasser einen Anschlusszwang, damit die Breitbandversorgung in Schwung komme. Zudem müssten für die Nutzung von Leitungen Entgelte berechnet werden, damit das Ganze wirtschaftlich wird.