Katja Wolf und ihr Pferd Puccini haben sich den Sieg in der Prüfung der Klasse L gesichert. Foto: Philipp Weingand

Die Veranstaltung der Pferdefreunde Obertorhöfe hat unter der schlechten Witterung gelitten.

Kirchberg - Gummistiefel-Hersteller hätten am vergangenen Wochenende in Kirchberg wohl das Geschäft ihres Lebens machen können. Denn auf dem Vielseitigkeitsturnier der Pferdefreunde Obertorhöfe herrschte Matschalarm. Die starken Regenschauer der vergangenen Tage hatten den Boden in Kirchberg so stark aufgeweicht, dass sowohl die Pferde als auch die Zuschauer durch Pfützen und Schlamm waten mussten.

Die schlechten Witterungsbedingungen sorgten aber nicht nur für widrige Bodenverhältnisse, sondern auch für schlechte Starterzahlen. Beispielsweise ritten im Stil-Geländeritt am Samstag nur 27 von 68 gemeldeten Reitern mit. In den Vielseitigkeitsprüfungen der Klassen A und L sah die Startquote etwas besser aus. Doch aufgrund des tiefen Bodens verzichteten einige nach der Dressur und dem Springen am Samstag auf den abschließenden Geländeritt am Sonntag. Damit die Reiter überhaupt auf die Geländestrecke konnten, mussten die Kurse abgeändert und die Absprung- und Landestellen vor und nach den Sprüngen mit Schotter präpariert werden. „Die Organisatoren haben sich wirklich Mühe gegeben und der Boden war den Umständen entsprechend gut. Während des Ritts sind wir nicht gerutscht“, erzählte Hanne Henning vom RFV Murrgau. Sie hatte sich in der Vielseitigkeitsprüfung der Klasse A** auf dem fünften Rang platzieren können.

Um die startenden Reiter für das erhöhte Sicherheitsrisiko zu sensibilisieren, wurden sie vor dem Geländeritt noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, welch große Verantwortung sie gegenüber ihren Pferden haben. Bei unsportlichem Verhalten hätten den Reitern Sanktionen gedroht. Die mussten glücklicherweise aber nicht verhängt werden, da sich alle fair verhielten. In der Vielseitigkeitsprüfung der Klasse L, also dem anspruchsvollsten Wettbewerb des Turniers, zeichnete sich vor dem entscheidenden Geländeritt ein deutlicher Sieg von Eva Terpeluk vom RFV Ehingen ab. Doch dann kam alles anders als gedacht. Terpeluks Pferd Renaissance Rani verweigerte zwei Mal an einem Hindernis kurz vor dem Wasser. Pech für sie, Glück für die bis dahin Zweitplatzierte Katja Wolf (RC Riedhöhe) und ihr Pferd Puccini, die sich damit den Sieg sicherten. Auf den zweiten Platz kamen Felix Etzel (PSZV Riedmühle Grünsfeld) auf Quidor und Lara Adelhelm vom gastgebenden Verein auf Freesytle Blues. Für die Lokalmatadorin ging damit ein perfektes Turnier zu Ende. Denn zuvor hatte sie auf Robson Peak schon die zweite Abteilung der Vielseitigkeitsprüfung der Klasse A mit zwei Sternen gewonnen. Am Mittwoch, dem Auftakttag des Turniers, war sie mit diesem Pferd außerdem Zweite im Stil-Geländeritt der Klasse A** geworden. „Es ist alles so gelaufen, wie es sollte. Einfach nur toll“, freute sich Lara Adelhelm über ihr gelungenes Heimturnier. Besser hätte nur das Wetter sein können. Dann wären am Samstag und Sonntag auch noch mehr Zuschauer auf dem Turniergelände gewesen.