Die Landwirte freuen sich über ein „super Kolbenbild, bis oben hin mit Körnern gefüllt“. Foto: Frank Wittmer

In Zwingelhausen informieren sich Landwirte über neue Sorten und deren Vorzüge.

Kirchberg - An der Sorte „Figaro“ schätzen die Maisbauern den „breiten Blattapparat“ sowie den „prächtigen Kolben“, die Pflanze ist „standfest und gesund“. „Simpatico“ ist sehr ertragreich, „Kompares“ hingegen ein Spätzünder. „Den kann man an Heiligabend noch dreschen“, scherzt einer der Landwirte beim Maisinformationstag in Zwingelhausen am Donnerstagabend.

Gastgeber ist Gerd Weiler, der auf 60 Hektar Wintergerste, Weizen, Raps und eben Mais anbaut. Der Mais ist in den vergangenen Jahren „ein bissle mehr“ geworden, schätzt Weiler. Das liegt aber nicht unbedingt daran, dass die Körnerpflanze mit dem wärmeren Klima besser umgehen kann.

Es ist wie so oft die Nachfrage, die den Anbau regelt. Für den Lebensmittelmarkt gibt es Zuckermais oder Popcorn, diese Sorten spielen im landwirtschaftlichen Anbau aber so gut wie keine Rolle. „Der Mais wird bei uns nicht geschätzt“, sagt einer der Bauern beim Infotag.

Entweder wird die ganze Pflanze gehäckselt und als Silage im Winter verfüttert oder nur die Körner als Kraftfutter eingesetzt. Eine zunehmend wichtige Rolle spielt Mais als „Futter“ für Biogasanlagen. Anders als beim Getreide entscheidet hier aber nicht die Qualität, welche Körner in die Biogasanlage wandern, sondern Anbau und Nutzung werden von vorneherein über die Sorte festgelegt.

Mit nur rund einem Dutzend Teilnehmern ist der Andrang beim Maistag in Zwingelhausen eher verhalten. Händler und Landwirte treffen sich zum Austausch, der im Turnerheim in Rielingshausen noch vertieft wird. Immerhin bleibt es trocken, aber der Regen hat für reichlich Matsch auf den Feldern gesorgt.

Das Getreide ist schon abgeerntet, für den Mais kommt der Regenguss noch gerade recht. Die Ernte beginnt erst in acht Tagen und zieht sich je nach Sorte bis Ende September hin.

Daniela Knorr stellt auf dem Versuchsfeld zwischen Frühmeßhof und Fürstenhof einige Neuheiten vor, die sich in Ertrag und Ansprüchen unterscheiden. Entscheidend ist das Trockengewicht nach der Ernte. Aber wie bei vielen anderen Getreidearten sind auch Keimverhalten und Widerstandskraft gegen Schädlinge ausschlaggebend. Gentechnisch veränderte Pflanzen gibt es in Deutschland weiterhin nicht. Gegen den Maiszünsler, der die Stängel anbohrt, ist die eine Sorte etwas anfälliger, die andere weniger. Solange der Samen in der Erde liegt, schaden Drahtwürmer, die Larven der Bohnenfliege oder Tausendfüßler dem Korn.

„In diesem Frühjahr hatten wir mit dem wärmsten März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen super Bedingungen für die Aussaat“, berichtet Daniela Knorr. Dann ging durch den Kälteeinbruch Mitte April erst einmal gar nichts mehr.

Bis die Bodentemperatur im Mai wieder über zehn Grad gestiegen ist, musste der Same in der Erde ausharren. Jetzt freuen sich die Landwirte über ein „super Kolbenbild, bis oben hin mit Körnern gefüllt“, wie sie beim Infotag betonen.