In Höpfigheim funktioniert der kleine Mittwochs-Wochenmarkt seit Jahren bestens – die Kirchberger hoffen, dass das Projekt auch bei ihnen klappt. Foto: Archiv (Sandra Brock)

Der Gemeinderat sieht das Angebot für einen möglichen Supermarkt nicht als Konkurrenz.

Kirchberg - Seit der Edeka-Markt geschlossen hat, ist es für die Kirchberger schwierig geworden, am Ort frische Lebensmittel einzukaufen. Eine gewisse Grundversorgung ist zwar über Bäcker und Metzgergewährleistet, doch vor allem frisches Gemüse ist Mangelware. Über die Ansiedlung eines neuen Lebensmittelmarktes werden seit Monaten Verhandlungen geführt, und derzeit sieht es so aus, als ob, wenn alles wie erhofft klappt, im Frühjahr ein neuer Lebensmittelmarkt eröffnen könnte, doch spruchreif ist noch nichts (wir berichteten). Die Kommune kann darauf nicht viel Einfluss nehmen; das sei Verhandlungssache zwischen dem Besitzer des Gebäudes und dem potenziellen Betreiber, erklärte Bürgermeister Frank Hornek.

Dennoch hat die Kommune nun gehandelt und kann mit einem Lichtblick in puncto Versorgung mit frischen Lebensmitteln aufwarten: Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom Donnerstag der Einrichtung eines kleinen Wochenmarktes zugestimmt. Der wird nach den derzeitigen Planungen ganz zentral, zwischen Rathaus und Kirche, angesiedelt sein. Der Pfarrer sei informiert, sagte der Bürgermeister. Start des Wochenmarktes ist bereits am 6. Dezember. Öffnen soll er um 9 oder 10 Uhr, Marktschluss ist um 13 Uhr. An drei Marktständen wird frisches Gemüse, Käse und auch Wurst angeboten.

Die Initiative zur Einrichtung des Wochenmarktes ging von der Gemeinderätin Gudrun Wilhelm von der Freien Liste Kirchberg aus. „Ich bin froh, dass drei Marktbeschicker nach Kirchberg kommen wollen. Nun hoffe ich sehr, dass die Kirchberger auch so viel dort einkaufen, dass sich das Ganze für die Anbieter lohnt.“ Denn unabhängig davon, wie sich die Lebensmittelversorgung in Kirchberg mit einem Supermarkt entwickelt, soll der Wochenmarkt auf alle Fälle Bestand haben. „Außer der Versorgung mit frischen Lebensmitteln spielt ja auch der kommunikative Aspekt eine Rolle. Der Wochenmarkt könnte so zusätzlich ein schöner Treffpunkt werden“, hofft Gudrun Wilhelm. Dies ist vor allem auch für die älteren Bürger interessant, die nicht ohne weiteres in einen der Nachbarorte zum Einkaufen fahren können.

Vom Gemeinderat wurde die Initiative durchweg positiv aufgenommen, auch eine Konkurrenzsituation zu einem möglichen Supermarkt wird nicht gesehen. Auf die Frage, ob man dafür eine Marktsatzung einführen müsse, entgegnete Hornek, es gebe eine Marktsatzung für einen Krämermarkt. Im Übrigen riet er dazu, den Ball flachzuhalten. Die Zustimmung des Gemeinderats erfolgte einstimmig. Im alten Schlecker-Markt, wo bis vor wenigen Monaten noch eine Nachfolgedrogerie war, wird sich übrigens kein Laden mehr ansiedeln. Der Gemeinderat erteilte seine Zustimmung zur Nutzungsänderung. Aus den Räumen werden nun zwei Wohnungen.