Die Kirchberger Sporthalle hat den Kämpfern aus ganz Deutschland sehr gute Bedingungen geboten. Foto: avanti

Das JudoTeam Steinheim hat am Wochenende die Deutschen Pokalmeisterschaften ausgerichtet.

Kirchberg - Am vergangenen Wochenende stand Kirchberg ganz im Mittelpunkt des deutschen Judogeschehens. Denn: Das JudoTeam Steinheim hat am Samstag und Sonntag eine der national wohl hochkarätigsten Judoveranstaltungen des Jahres in der Kirchberger Sporthalle ausgerichtet. Erstmals waren die Steinheimer Judoka Gastgeber der Deutschen Pokalmeisterschaften der Frauen und Männer, bei der sich Spitzen-Judoka aus der ganzen Bundesrepublik trafen. In jeweils sieben Gewichtsklassen gingen die Athleten auf die Matte, auch in der Hoffnung sich als Medaillengewinner noch ein Ticket für die nationalen Titelkämpfe zu sichern. Nicht angetreten waren beim Heimspiel die Steinheimer Athleten Steffen Hoffmann, Rebecca Bräuninger und Jana Scheffold, die sich bereits im Vorfeld für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert hatten.

Das Ticket für die nationalen Titelkämpfe hatte die 18-jährige Catrin Schopper, die ebenfalls für das JudoTeam Steinheim an den Start geht, ebenfalls schon vor dem vergangenen Wochenende sicher. Erst Anfang November erkämpfte sie sich bei den Süddeutschen Meisterschaften in Heilbronn den obersten Podestplatz in der Klasse bis 57 Kilogramm. „Für sie ist das Wochenende ein Aufbauturnier. Sie soll hier versuchen, neue Techniken anzuwenden“, machte Trixi Kästle am Sonntagnachmittag kurz nach Schoppers Finaleinzug klar. „Mal gucken, was geht“, sagte Catrin Schopper selbst vor dem Finale. Bei ihr sei sehr viel Kopfsache, sie versuche nicht auf Namen zu schauen, sondern immer nur von Runde zu Runde. Und ihre Taktik ging voll und ganz auf: Obwohl das Ergebnis nicht im Vordergrund stand, holte sie doch das Optimum heraus. Gegen Nathalie Rouvière aus Baden ging sie im Finale schon früh in Führung und stand am Ende ganz oben auf dem Treppchen. „Ich habe Techniken ausprobiert, die ich im Wettkampf noch nie versucht habe. Auch wenn es um nichts geht, hier unter Wettkampfbedingungen ist das doch nochmal anders als im Training“, erläuterte Catrin Schopper. Auch wenn sie den einen oder anderen Ansprung-Hebel nicht wie gewollt durchbrachte und aus einem Tai Otoshi-Wurf auch einmal nicht ganz freiwillig ein Uchi Mata wurde – am Ende sammelte sie die nächste Medaille für das Steinheimer JudoTeam.

Für Lena-Sophie Rehn, die in der Klasse bis 70 Kilogramm antrat, war dagegen schon nach einem Kampf Schluss. Sie unterlag in der ersten Runde Carina Seiferth aus Sachsen. Und auch der 17-jährige Marvin Kurz schied schon im ersten Vorkampf in der Klasse bis 81 Kilogramm gegen Maurice Nuckelt aus Hessen aus. „Marvin ist zum ersten Mal bei den Männern angetreten, eigentlich startet er ja noch in der Jugend“, erklärte Trixi Kästle. Trotzdem habe er die Gelegenheit gehabt, einmal Aktiven-Wettkampfluft zu schnuppern und Erfahrungen zu sammeln.

Nicht nur auf der Matte, sondern auch hinter den Kulissen waren die Deutschen Pokalmeisterschaften für das Steinheimer JudoTeam eine Großkampfveranstaltung, die die rund 50 Helfer aber mit Bravour meisterten. Nicht wirklich verwunderlich, wenn man sieht, welch gute Arbeit das JudoTeam Jahr um Jahr auch in organisatorischer Hinsicht leistet und welch große Routine das Helferteam mittlerweile mitbringt. „Alles läuft super, wir haben viel Lob von allen Seiten gekriegt“, freute sich Trixi Kästle, und die Trainerin der Steinheimer Judoka fügte an: „Einer der Gründe, warum wir das Turnier hier in Kirchberg und nicht in Steinheim ausrichten, ist, dass wir hier nicht 460 Matten einzeln hereintragen müssen. Aber auch einfach deshalb, weil hier die Halle ein ganz anderes Erscheinungsbild hat, als die Steinheimer Riedhalle.“ Das ganze Drumherum, eine gute Atmosphäre, sei für die angereisten Sportler und Trainer sehr wichtig. „Die sind Wochenende für Wochenende in teils sehr alten Hallen unterwegs. Da ist das hier schon eine ganz andere Atmosphäre, viel entspannter. Und das kommt sehr positiv an. Lob gab es auch von Peter Frese, dem Präsidenten des Deutschen Judo-Bundes, der am Sonntag in Kirchberg war. Mit viel Liebe im Detail habe das JudoTeam Steinheim für einen würdigen Rahmen gesorgt, „um Judo als Randsportart gut zu vermarkten“, so Trixi Kästle.