Noch müssen Radler von Kirchberg nach Erdmannhausen auf der Straße fahren, weil der Radweg seit Jahren in der Warteschleife hängt. Foto: Werner Kuhnle

Die Planungen für die geplante Trasse zwischen Kirchberg und der Schweißbrücke werden vorangetrieben.

Kirchberg - Kaum ein Projekt im Raum Marbach hängt schon so lange in der Warteschleife wie der geplante Radweg zwischen Kirchberg und der Schweißbrücke. An dem Vorhaben wird seit mehreren Jahren herumgedoktert. Und weiterhin ist nicht absehbar, wann die Bagger endlich anrollen. Jürgen Waser von den Grünen berichtete in der jüngsten Gemeinderatssitzung der Schillerstadt, dass er nun auch seinen Parteifreund, den Landtagsabgeordneten Daniel Renkonen, angestoßen habe, um vielleicht über diese Schiene etwas zu erreichen. Zudem bat Jürgen Waser die Rathausspitze darum, auf das Landratsamt in Ludwigsburg zuzugehen. Die Verantwortlichen dort könnten sich dann an die Kollegen vom Rems-Murr-Kreis wenden, die bei der Angelegenheit das Zepter in der Hand halten.

Ernst Morlock von der SPD klinkte sich daraufhin ein und erklärte, dass das Ganze erst unlängst im Ausschuss für Umwelt und Technik des Ludwigsburger Kreistags ein Thema gewesen sei. Dort habe es sinngemäß und vage geheißen, dass man sich in den nächsten Jahren an eine Umsetzung machen könnte. In der Vorlage zu besagter Sitzung steht zudem, dass die Planungen „inzwischen weit gediehen“ seien. Die Federführung liege aber beim Rems-Murr-Kreis, „da der Radweg in unserem Kreis entlang der K 1606 im Vergleich zur Gesamtstrecke nur eine untergeordnete Rolle spielt“. Auf die Frage, warum es mit dem Projekt nicht vorwärtsgeht, verweist der Pressesprecher Andreas Fritz deshalb auch auf die Kollegen im Nachbarkreis. Im eigenen Haus liege auch noch keine Kostenschätzung vor. „Eine Bereitstellung der Mittel erfolgt dann bedarfsgerecht“, versichert Andreas Fritz.

Hoffnung macht, dass der Kirchberger Bürgermeister Frank Hornek nach einem Gespräch mit dem Rems-Murr-Kreis die Aussage des Ludwigsburger Kreishauses bestätigen kann, wonach die Sache nun wohl langsam ins Rollen kommt. Die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren würden gerade fertiggestellt und demnächst eingereicht, hat Frank Hornek erfahren. Zugleich gebe es noch Abstimmungsbedarf mit dem Regierungspräsidium. Es gehe darum, dass die Murr an zwei Stellen nahe an die Kreisstraße rücke, an der der Radweg einmal entlanglaufen soll. An diesen Punkten will man verhindern, dass die Straße unterspült werden kann und die Böschung sichern – was dann letztlich auch der Verbindung für die Radler zugutekäme.

An diesem Thema ist der Rems-Murr-Kreis in der Tat dran, wie Pressesprecherin Martina Nicklaus erklärt. „Noch in diesem Jahr soll mit der Sicherung der Böschung begonnen werden. Dabei handelt es sich um die beiden Murrschleifen, an denen die Murr inzwischen die Kreisstraße zu unterhöhlen droht“, erklärt sie. Diese Maßnahme sei als ein Baustein anzusehen, „der die Erstellung des Radwegs später erleichtert“. Der Haken: Just bei diesem Baustein muss man mit Verzögerungen leben und sich in Geduld üben. „Ein Eingriff in ein Gewässer beziehungsweise in die Böschung eines Gewässers muss zum Beispiel mit Fragen des Hochwasserschutzes abgestimmt werden“, betont Martina Nicklaus.

Zu den Kosten und der genauen Routenführung könne sie noch keine Auskunft geben. „Da die Planungen noch laufen, ist beides noch nicht final bekannt“, stellt die Pressesprecherin fest. Favorisiert wird derzeit eine Trasse, die entlang der Kreisstraße zwischen Kirchberg und der Schweißbrücke führt.