Im Supermarkt sind die Lichter ausgegangen. Es besteht aber Hoffnung, dass sie bald wieder angehen. Foto: (Archiv) KS-Images.de

Edeka-Nachfolger in Kirchberg könnte im Idealfall im Frühjahr eröffnen. Doch unterschrieben ist noch nichts.

Kirchberg - Im Kühlschrank fehlen mal wieder Eier? Oder Sahne und Joghurt? Kein Problem. Dann eilt man eben zum örtlichen Supermarkt und füllt die Regale daheim wieder auf. Für die Kirchberger ist das seit Mitte August nicht mehr drin. Da gingen nämlich im Edeka-Markt die Lichter aus – „obwohl der Vertrag noch bis Ende November lief“, wie der Bürgermeister Frank Hornek hervorhebt. Kein Wunder also, dass die Bürger über die Situation nicht gerade erfreut sind. „Das ist momentan ein Stück weit das Aufregerthema“, sagt Hornek. Zumal der Rathauschef „leider noch keinen Nachfolger für den Markt vermelden kann“. Dabei erwarteten die Leute heutzutage einen Einkaufsmarkt im Ort. „Von daher ist das eine sehr negative Geschichte“, redet er nicht lange um den heißen Brei herum.

Wenn alles glattläuft, müssen die Kirchberger allerdings nicht mehr allzu lange in die Nachbarschaft pendeln, um ihre Einkäufe zu erledigen. In der Sache würden seit Monaten Gespräche geführt, betont Frank Hornek. Und mit einem potenziellen Betreiber seien die Verhandlungen auch schon auf der Zielgeraden angelangt. Sollte es am Ende tatsächlich zu einer Übereinkunft kommen, könnte der Betrieb im Optimalfall im Frühjahr wieder starten, kündigt der Bürgermeister an. Dann würden die Kunden den Markt vermutlich kaum noch wiedererkennen. Wenn nämlich ein neuer Mieter einzieht, werde der Eigentümer Geld in das Gebäude stecken, sagt Frank Hornek. Und zwar nicht zu knapp. Es gehe dann um eine Millioneninvestition. Zuletzt habe eine Verkaufsfläche von rund 800 Quadratmetern zur Verfügung gestanden. Nun stehe eine Erweiterung auf circa 1000 Quadratmeter im Raum. Die Genehmigung für diese Expansion wäre aus Sicht des Rathauschefs unproblematisch. Der Eigentümer der Immobilie habe vor etwa drei Jahren bereits eine Bauvoranfrage für das Projekt gestellt, die von den zuständigen Behörden positiv beschieden wurde.

Wer in dem erweiterten Gebäude seine Produkte feilbieten würde, mag Frank Hornek nicht preisgeben. Er gibt zu bedenken, dass das Ganze nicht in trockenen Tüchern sei. Und es helfe niemandem weiter, sich jetzt dazu zu äußern, wo der Deal erst zu 90 Prozent steht – also immer noch scheitern kann. Genauso zurückhaltend reagiert der Schultes auf die Frage, ob noch andere Kandidaten im Rennen sind. Auch dazu wolle er keine Auskunft geben, sagt er.

Fakt ist aber, dass nicht die Gemeinde selbst das Heft des Handelns in der Hand hält. Der Besitzer und der potenzielle Betreiber stünden in Verhandlungen, erklärt Frank Hornek. Die Kommune könne nicht viel Einfluss nehmen. Er frage aber wöchentlich den Stand der Dinge ab.

Während der Bürgermeister dabei vielleicht irgendwann die Nachricht erhält, dass ein Durchbruch erzielt wurde, sind die Würfel bei einem anderen Laden längst gefallen: Die Drogerie in der Hauptstraße, die nach dem Schlecker-Aus unter neuem Namen einige Jahre wacker weitergeführt wurde, warf vor einigen Monaten das Handtuch. Mit einem Nachfolger wird es nach Lage der Dinge auch nichts mehr. Denn die Geschäftsfläche soll in Wohnungen umgewidmet werden. Die erforderliche Nutzungsänderung steht morgen im Gemeinderat auf der Tagesordnung. „Das ist schlecht“, sagt Hornek. Ein Geschäft an der Stelle wäre ihm lieber gewesen. „Aber das ist der Gang der Dinge“, betont er. Die Leute gingen heute eben eher zu Rossmann und Co., statt in kleine Drogerien.