Beim Eintreffen der Feuerwehr brennt das Gebäude lichterloh. Foto: 7aktuell.de/Simon Adomat

Polizei kann nicht ausschließen, dass ein Feuerteufel zugeschlagen hat. Ein Mann wurde überprüft.

Kirchberg-Frühmesshof - Zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit hat es nun in Kirchberg gebrannt. Am Freitagmorgen hatte ein Strohlager im Flammen gestanden, am Donnerstagabend eine Sitzbank (wir berichteten). In der Nacht von Freitag auf Samstag hat dann im Frühmesshof ein Großfeuer gewütet. Ein ehemaliges landwirtschaftliches Gebäude, in dem jetzt eine Firma betrieben wird, brannte völlig nieder. Die Ursache ist noch unklar, der Schaden wird auf rund 200000 Euro beziffert. Eine Brandstiftung könne nicht ausgeschlossen werden, berichtet die Polizei.

Meldungen, wonach ein mutmaßlicher Feuerteufel auch schon festgenommen worden sei, hat ein Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums Aalen am frühen Samstagmorgen zunächst jedoch nicht bestätigt. „Dazu können wir keine Angaben machen“, sagte er zurückhaltend. Kurz vor dem Mittag reichten die Ermittler aber die Erklärung nach, dass ein Mann zur Überprüfung aufs Revier gebracht worden sei. Nach Hinweisen, die an unsere Zeitung gingen, handelt es sich dabei um einen Feuerwehrmann. „Hierzu macht die Polizei derzeit keine Angaben“, sagt der Polizeisprecher auf Nachfrage. So oder so: nach der Überprüfung wurde der ins Visier der Ordnungshüter geratene Mann wieder auf freien Fuß gesetzt. Ob gegen ihn ein konkreter Tatverdacht besteht, müssten nun die weiteren Ermittlungen der Kripo zeigen, teilt die Polizei mit.

Tatsache ist, dass die Beamten noch in der Unglücksnacht Ausschau hielten nach einem möglichen Feuerteufel. Angesichts der Vorkommnisse an den vorangegangenen Tagen habe man es für sinnvoll erachtet, einen Hubschrauber anzufordern und eine Fahndung einzuleiten. Es hätte ja beispielsweise sein können, dass jemand gezündelt hat und sich dann über die Felder davonmachen wollte, gibt der Polizeisprecher zu bedenken.

Der Brand war um 3.45 Uhr gemeldet worden. Da habe es geheißen, dass das Wohn- und Geschäftshaus in Flammen stehe, in dem das Unternehmen „Secondland“ untergebracht ist, erklärt der Beamte. Nach eigenen Angaben auf der Homepage kümmert sich die Firma unter anderem um Entrümpelungen, Haushaltsauflösungen, Umzüge und Einlagerungen. Beim Eintreffen der Rettungskräfte hat an dem Anwesen schon nahezu ein Vollbrand gewütet. Glücklicherweise konnten sich die vier Bewohner aber rechtzeitig in Sicherheit bringen. „Es ist niemand verletzt worden“, stellt der Polizeisprecher fest. Dafür sei das Gebäude vollständig heruntergebrannt. „Mehrere Wohnwagen, die neben dem Gebäude standen, sind auch beschädigt worden“, ergänzt er. Ferner sei die Stromversorgung im Frühmesshof durch den Brand unterbrochen worden.

Überdies wurde die Fassade eines benachbarten Gebäudes, das als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird, in Mitleidenschaft gezogen. Die zehn Asylsuchenden „werden vorübergehend anderweitig untergebracht“, teilt die Polizei mit. „Es gibt aber absolut keinen Hinweis darauf, dass ein fremdenfeindlicher Hintergrund vorliegen könnte“, betont der Sprecher. Die Flüchtlinge konnten inzwischen auch wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Am Ort des Unglücks war eine Armada an Rettungskräften im Einsatz. Ausgerückt waren die Wehren aus Kirchberg, Steinheim, Aspach, Oppenweiler und Backnang, der DRK-Ortsverband Aspach, ein Rettungs- und mehrere Streifenwagen.