Die neue Straße wird im Westen in die Schillerstraße münden und zwischen den Gewächshäusern hindurch führen. Foto: Werner Kuhnle

Die Erweiterung des Baugebiets Berg beginnt im November. Gemeinde rechnet mit einer hohen Nachfrage.

Kirchberg - Der Versammlungsraum im Feuerwehrgebäude war gut besucht wie selten, als hier am Donnerstagabend der Kirchberger Gemeinderat zu seiner Sitzung zusammengekommen ist. Sogar weitere Stühle mussten geholt werden, damit auch jeder Zuhörer einen Platz bekam. Bürgermeister Frank Hornek sprach süffisant von einem „ausverkauften Haus“. Der Grund für das große Interesse: Die geplante Erweiterung des Baugebiets Berg, durch die parallel zur Hauffstraße und östlich der Schillerstraße 14 Baugrundstücke entstehen werden.

Was in anderen Kommunen gang und gäbe ist, kommt nun auch auf Kirchberg zu: Die Nachfrage für die Bauplätze, so erwartet es die Gemeindeverwaltung, wird das Angebot deutlich übersteigen. Der Rat legte deshalb in seiner Sitzung mehrere Auswahlkriterien fest, um eine faire Vergabe gewährleisten zu können.

Fest steht: Die Plätze werden nur an Kirchberger Bürger veräußert. Unterschieden wird dabei darin, wie lange ein Interessent bereits in Kirchberg wohnt oder wohnte, wie alt er ist (Hornek: „Wir wollen jungen Familien eine Chance geben.“) und wie hoch die Anzahl der Kinder ist, oder etwa, ob sein Arbeitsplatz sich in der Gemeinde befindet und ob er sich ehrenamtlich engagiert. „Ich bin froh, das die letzten 20 Jahre nicht gebraucht zu haben“, sagte Frank Hornek, der aber all denjenigen bereits Hoffnung machte, die im Baugebiet Berg nicht zum Zuge kommen werden. „Am Rappenberg sind 60 weitere Bauplätze vorgesehen. Dort werden diejenigen dann sicherlich weit oben auf der Liste stehen.“ Gudrun Wilhelm von der Freien Liste Kirchberg meinte, dass die Maßstäbe, die bei der Auswahl gesetzt werden, für dieses Mal in Ordnung seien. „Wir sollten dann aber eruieren, wie gut wir damit gefahren sind, und für den Rappenberg neu entscheiden.“

Den Kaufpreis für die gemeindeeigenen Bauplätze legte der Gemeinderat auf 380 Euro pro erschlossenem Quadratmeter fest. Ein relativ hoher, aber vertretbarer Preissprung, kommentierte Frank Hornek in Anbetracht der allgemeinen Kostenentwicklung. Die Erschließungsarbeiten für Straße, Wasser und Abwasser wurden einstimmig an die Bietergemeinschaft der Firmen Klöpfer und Gläser vergeben, die Kosten für die Gemeinde liegen bei 829 000 Euro. Ein zweites Angebot hatte bereits an der Millionen-Grenze gekratzt, der Vergleichspreis der Gemeinde bei 820 000 Euro gelegen.

Festgezurrt ist auch der Zeitplan: Die Erschließungsarbeiten dürfen nicht vor November beginnen und müssen Ende Juni 2018 abgeschlossen sein. Die Bauherren, die „wahrscheinlich noch in diesem Jahr feststehen werden“, so Frank Hornek, haben von Juli 2018 bis Ende Dezember 2021 die Möglichkeit, ihr Grundstück zu bebauen. Ansonsten kann die Gemeinde von einem Rückkaufsrecht Gebrauch machen. Diskutiert worden war das vorab in nichtöffentlicher Sitzung. „Manche Räte hatten das Interesse, diesen Zeitrahmen kleiner zu halten. Aber wir wollen es nicht übertreiben.“ Andererseits, so der Rathauschef, könne es nicht sein, dass manche Käufer sieben oder acht Jahre warten, während andere gerne schon morgen gebaut hätten.