Die Erweiterung des Wohngebietes „Berg“ wird später einmal im Westen über die Schillerstraße angefahren. Foto: Werner Kuhnle

Das Baugebiet im Südosten von Kirchberg erhält grünes Licht von den Behörden und Trägern öffentlicher Belange, die Ausgleichsmaßnahme erntet jedoch Kritik.

Kirchberg - Die Schaffung von Wohnraum ist derzeit in vielen Gemeinden ein großes Thema. Auch Kirchberg strebt eine Erweiterung des Gebietes „Berg“ an (wir berichteten). In der jüngsten Sitzung am Donnerstagabend konnte der Gemeinderat den finalen Bebauungsplan für das Baugebiet südlich der Hauffstraße verabschieden. Dort sollen auf 1,18 Hektar bis zu 14 Wohneinheiten entstehen, die Platz für rund 65 Menschen bieten.

Gegen diese Pläne hatten auch die Träger öffentlicher Belange nichts einzuwenden. Es waren lediglich redaktionelle Korrekturen nötig, informierte Simone Brem vom Bauamt der Gemeinde die Räte. Andere Hinweise, wie etwa auf eine fehlende Genehmigung im Bereich Abwasserbeseitigung, seien auch schon hinfällig, da die Dokumente in der Zwischenzeit eingereicht worden sind. Außerdem bitten verschiedene Träger und Behörden darum, auch weiterhin über die Entwicklungen informiert zu werden.

Der einzige größere Einwand ging aus dem Landratsamt Rems-Murr-Kreis ein. Das Amt für Umweltschutz bemängelte die Ausgleichsmaßnahme für die Feldlerche, die die Gemeinde Kirchberg anstrebt. „Das Grundstück hat nur 685 Quadratmeter, nicht 1360 Quadratmeter,“, kritisiert die Behörde in ihrer Stellungnahme. Darüber hinaus führe ein öffentlicher Feldweg an dem Flurstück vorbei, wodurch Autos und Fußgänger die Vögel stören würden.

Beides Punkte, „die in der Realität auch nicht so sind“, erklärte Simone Brem. Für die Ausgleichsmaßnahme wird nicht nur ein Grundstück genutzt, sondern auch Teile der benachbarten Flächen, die ebenfalls im Besitz der Gemeinde sind. „Das ist auch so im Plan eingezeichnet“, betont Brem. Der Feldweg existiere auf Papier zwar, ist aber als solcher nicht zu erkennen und wird auch seit Jahrzehnten nicht genutzt.

Darüber hinaus will das Landratsamt einen Vertrag schließen, um den Ausgleich dinglich zu sichern. „Was müssen wir da nachweisen, damit die Maßnahme auch als erfolgreich gilt“, wollte Gudrun Wilhelm (Freie Liste) wissen. „In der Nähe unseres Baugebietes werden Feldlerchen vermutet und das müsste dann beim Ausgleich auch der Fall sein“, lautet die Vermutung von Bürgermeister Frank Hornek.

Das Amt für Umweltschutz hält auch den Abstand zum Waldrand für zu gering, obwohl der laut Simone Brem durchaus den Vorgaben entspreche. „Haben die das mit dem Lineal vermessen?“, merkte Gudrun Wilhelm an. Und auch Christoph Berroth (UBK) hielt die Kritik an der Maßnahme für unangemessen: „Ich fühle mich hier durch den Umweltschutz terrorisiert.“ Die Gemeinde hält weiter an den Plänen fest.