Tobias Enge, Susanne Knoll und Klaus Salzer (von links) stehen dem BdS vor. Foto: Hennings

Bei der Hauptversammlung des Bunds der Selbstständigen ist das Spitzenamt nicht besetzt worden. Dennoch kann es für den Verein vorerst weitergehen.

Kirchberg - Gibt es für den Bund der Selbständigen (BdS) in Kirchberg überhaupt eine Zukunft? Das war die wichtigste Frage, auf die bei der Hauptversammlung des Vereins am Mittwochabend eine Antwort zu finden galt. Denn der Vorsitzende Wolfgang Bezner stellte sich aus privaten Gründen nicht zur Wiederwahl (wir berichteten). Zwar konnte in der Sitzung kein Nachfolger für den 62-Jährigen gefunden werden. Doch war eine Erkenntnis des Abends: Der BdS ist auch ohne Vorsitzenden weiterhin handlungsfähig.

Möglich macht das die Satzung des 53 Mitglieder starken Vereins, die Kassenprüfer Anton Klotzbücher wegen dieses Falls nochmals unter die Lupe genommen hatte. Darin ist festgehalten, dass der Verein ohne Vorsitzenden bestehen kann, solange „zwei Vorstandsmitglieder gemeinsam nach außen auftreten“. Sprich: Unter anderem müssen Unterschriften gemeinsam geleistet werden. Da das Vorstandsteam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Tobias Enge, Kassier Klaus Salzer und der neuen Schriftführerin Susanne Knoll aus drei Personen besteht, ist dies machbar. Am Vorstandsteam liegt es nun, in ein paar Wochen eine außerordentliche Versammlung einzuberufen, um dann vielleicht doch noch einen Vorsitzenden wählen zu können. Wird dieser nicht gefunden, gilt es für den BdS, die folgenden zwei Jahre mit dem jetzigen Vorstandsteam zu überbrücken.

Denn während der Hauptversammlung erleuchtete zumindest Licht am Ende des Tunnels. Denn nach der mehrjährigen Suche nach einem Nachfolger für Wolfgang Bezner könnte sich zumindest in zwei Jahren eine Lösung abzeichnen: Stefan Wolf war für den Posten vorgeschlagen worden, er verneinte aber für die diesjährige Wahl. „In zwei Jahren kann ich mir es vielleicht vorstellen, dann können wir gerne darüber sprechen“, sagte er. Bis dahin gelte seine ganze Energie seiner jungen Firma und seiner Familie.

Sein Vater, der einstige BdS-Vorsitzende Günter Wolf, hatte zuvor seine große Enttäuschung kundgetan, dass sich niemand für das Amt des Vorsitzenden aufstellt. „Das tut mir weh“, betonte das Ehrenmitglied mehrfach. „Der Verein ist doch überschaubar, man ist nicht täglich eingespannt. Er steht auf gesunden Füßen, warum soll er sterben?“ Es tue ihm weh, das alles nach so vielen Jahren hören zu müssen. „Ich appelliere an alle!“, machte er deutlich.

Auch Bürgermeister Frank Hornek betonte in seiner Gastrede die Bedeutung des BdS als Ansprechpartner für beide Seiten – für die Verwaltung und die Gewerbetreibenden selbst.

Doch auch der unermüdliche Einsatz von Kassier Anton Klotzbücher, der die Wahl leitete und diverse Konstellationen durchspielte, blieb auf der Suche nach einem Vorsitzenden erfolglos.