Korbflechten ist einer der Kurse gewesen, unter denen die rund 200 Kinder die Wahl gehabt haben. Foto: Kinder- und Jugendakademie

Mehr als 200 Kinder haben sich auf Forscher- und Entdeckungsreise ins Friedrich-Schiller-Gymnasium begeben.

Marbach - Marbach
„In diesem Workshop begeben wir uns auf eine Reise in die Welt der Römer.“ Ermelinde Wudy, eine erfahrene Museumspädagogin, erzählt den Jungen und Mädchen, was sie in der Römerwerkstatt erwartet: „Heute werdet ihr auf spielerische Art die Sagen- und Mythenwelt der Antike erkunden, indem ihr zum Beispiel ein Würfelspiel anfertigt. Dabei lernt ihr viele bekannte Gestalten kennen, die uns auch heute als Sternenbilder am Nachthimmel begegnen. Außerdem kann sich jeder von euch seinen persönlichen Schutzgeist, einen sogenannten ,genius’ anfertigen.“ „Das ist ja cool“, sagt einer der Jungen. Am nächsten Tag lernen die jungen Römerinnen und Römer, wie richtige Archäologen arbeiten, die das Altertum erforschen: Sie graben nach Gegenständen und fertigen ein Grabungstagebuch an.

Ein paar Türen weiter geht es sehr handwerklich zu. Beim Kurs „Korbflechten“ können die Kinder dieses alte Handwerk neu entdecken. „Aus einem Brettchen als Boden und vielen langen Flechtfäden wollen wir mit einfach zu erlernenden Techniken stabile Körbe gestalten“, sagt die Korbmacherin und Schreinerin Heike Meyer. „Jeder von euch darf zwei Körbe flechten. Die Form für den ersten Korb könnt ihr aussuchen. Es liegen runde und ovale Böden für euch bereit. Als Flechtmaterial verwenden wir Peddigrohr, das sich auch von ungeübten Händen leicht verarbeiten lässt.“

Und dann geht es los. Die Kinder schleifen, ölen, schneiden und wässern. Danach beginnen sie einen Fuß, einen Rumpf und einen schönen Randabschluss zu flechten. Auf die Frage, wofür sie den Korb denn verwenden wollen, kommen ganz unterschiedliche Antworten. „In mein Körbchen kommen meine Schulstifte“, sagt ein Junge. „Ich leg’ meinen Haarschmuck rein“, antwortet ein Mädchen. Auch die anderen Kurse stoßen auf große Resonanz, wie zum Beispiel Schneckenbeobachtungen, Häkelworkshop, Kunstwerkstatt, Schrottkunst, Fahrzeugbau und vieles andere mehr.

Zeitgleich zur Kinder- und Jugendakademie gibt es am Freitagnachmittag einen Vortrag zum Thema „Streiten verbindet?! Gelingende Kommunikation in der Familie“. Die Referentin, Diplom-Psychologin Regine Lang vom Institut für Hochbegabung an der Universität Tübingen, geht sehr lebendig und kompetent auf verschiedenste Fragestellungen ein: Was sind die Voraussetzungen für einen gelingenden Kommunikationsprozess? Welche Haltungen und Gesprächstechniken sind hilfreich? Wie können Eltern mit typischen Stolpersteinen während des Gesprächs umgehen? Wie können Eltern mit ihren eigenen Gefühlen und möglichen Enttäuschungen umgehen? Das Publikum hört aufmerksam zu und beteiligt sich rege bei der anschließenden Diskussion.

Am Samstagvormittag findet der Elterngesprächskreis statt. Interessierte Eltern nutzen dieses Forum, um sich unter der Leitung von Alexandra Leuchtenberg über ihre Erfahrungen und Fragen zum Thema „Mein Kind ist (hoch-)begabt. Was bedeutet das für die Eltern und die Familie?“ auszutauschen. Um 12 Uhr lockt der Duft von Käsebällchen, heißen Würstchen, Kaffee und Kuchen viele Besucher in das Elterncafé, wo die Leiterinnen Marion Raimondi und Nicole Witzemann gemeinsam mit vielen Helfern herzlich willkommen heißen.

Zwischendurch schmökert der eine oder andere am Büchertisch, der mit vielen Publikationen zum Thema Hochbegabung bestückt ist. Die Leiterin des Büchertisches Andrea Meyer hat für jeden Besucher ein offenes Ohr und gibt dem einen oder anderen einen Büchertipp. Die nächste Kinder- und Jugendakademie findet am 23./24. Juni statt. Infos und Kursangebote unter www.fsg-marbach.de (Link „Begabtenförderung“) sowie www.ingvelde-scholz.de (Link „Aktuelles“).