Die Besichtigung einer Käserei hat auch auf dem Programm gestanden. Foto: Hubert Lanig

Eine Gruppe von fast 50 Personen ist den Rhein entlanggeschippert. Bei einem Landgang wurde unter anderem Amsterdam erkundet.

Marbach
Zum 75. Geburtstag, den die meisten des Jahrgangs in diesem Jahr feiern, sollte es ein besonderer Ausflug werden. Die Wahl fiel auf eine Flusskreuzfahrt. Mitte Juni war es dann so weit.

Die Anreise der 48 Teilnehmer erfolgte mit dem Bus von Marbach nach Köln. Dort ging es an Bord der MS Alemannia. Ein gemütliches Schiff der Mittelklasse für 184 Passagiere. Mit 154 Personen war es nicht ganz ausgebucht. Das Schiff fuhr unter Schweizer Flagge und hatte einen Schweizer Kapitän. Nachdem alle Passagiere an Bord waren, verließ die MS Alemannia Köln in Richtung Amsterdam. Am Abend wurde die deutsch-niederländische Grenze passiert. Ab hier heißt der Rhein nicht mehr Rhein, sondern Waal. Auf dem Weg nach Amsterdam kreuzte das Schiff in den Amsterdam-Rijn-Kanal.

Am nächsten Morgen wurde eine Busrundfahrt zu den Sehenswürdigkeiten Amsterdams angeboten. Eine Grachtenfahrt entlang der alten Kaufmannshäuser durfte dabei nicht fehlen. Eine fakultative Bustour führte am Nachmittag nach Nordholland mit Besuch eines Freilichtmuseums und einer Käserei. Sehr interessant war auch ein Bummel durch das malerische Edam mit seinen Zugbrücken und Grachten. Über Nacht hatte das Schiff in Hoorn am Markermeer angelegt. Hoorn ist bei Segelsportlern sehr beliebt. Am nächsten Tag, wieder in Amsterdam, besuchten die Kunstliebhaber das Van Gogh-Museum. Der Abend war dem Rotlichtviertel und Chinatown gewidmet. Zwei Städte, zwei Welten, hieß es bei einem weiteren Ausflug, zuerst ins moderne Rotterdam, dann in die aus dem 17. Jahrhundert stammende Porzellanmanufaktur Delft, mit dem berühmten „Delfter Blau“.

In der Zwischenzeit hatte man die Niederlande verlassen, das belgische Antwerpen erreicht. Die Stadt glänzt mit zahlreichen architektonischen Höhepunkten aus den verschiedenen Jahrhunderten. Überwältigend war die Hafenanlage mit ihrem riesigen Logistikzentrum. Mitten im geschäftigen Treiben, ganz ruhig gelegen, sorgte das kleine Polderdorf Lillo für Abwechslung. Dessen militärische Festung und der kleine Fischerhafen sind noch heute erhalten.

Sehr interessant war in Brügge die Besichtigung eines Beginenhofes. Bekanntlich gab es früher in Marbach auch Beginen und zwar in der Unteren Holdergasse. Heute befindet sich in diesem Haus die Diakoniestation. Die Beginen waren Angehörige einer christlichen Gemeinschaft. Sie kamen im 12. Jahrhundert aus den Niederlanden, lebten ehelos in ordensähnlichen Hausgemeinschaften und kümmerten sich um Kranke und Bedürftige.

Nächste Station der Besichtigungen war die Hauptstadt Brüssel, mit Atomium und der berühmten kleinen Brunnenfigur Männeken Pis. Der vorletzte Tag der Reise führte die Teilnehmer durch verwinkelte Gassen der Hansestadt Nijmegen.

Ab der Grenze wurde aus der Waal wieder der Rhein und die MS Alemannia nahm Kurs auf Köln.

Nach der Ausschiffung erwartete die Gruppe noch ein Altstadtrundgang mit Domführung, mit anschließender Einkehr in ein typisches Brauhaus. Danach erfolgte die Busrückreise nach Marbach.