Köstliche Essige finden auch als Aperitif Verwendung. Foto: Jahrgang 39/40

Mitglieder des Marbacher Jahrgangs 1939/1949 sind gutem Wein und guten Essig auf die Spur gekommen.

Marbach -
Rund um Edenkoben war vor kurzem der Jahrgang 1939/1940 mit dem Bus unterwegs. Als besonderes Erlebnis gestaltete sich dabei der Besuch des Weinessiggutes Doktorenhof in Venningen. Aus Trauben des eigenen Weinbergs entstehen hier in Verbindung mit Kräutern und Gewürzen köstliche Essige. Diese finden nicht nur in Salaten und feinen Speisen Verwendung, sondern können auch als Aperitif oder Digestif genossen werden.

Vor der Kellerführung wurde jeder Besucher mit einer dunklen Kutte ausgestattet. Dies soll an die Zeit der Pest im 16. Jahrhundert erinnern. Damals trugen Personen, die mit Pestkranken zu tun hatten, solche Roben, die sie zum Schutz vor Pestbakterien mit Essig besprühten. Eine ganz mystische Stimmung herrschte in den kerzenbeleuchteten Kellerräumen. Untermalt von leisen gregorianischen Gesängen konnte man den Duft, der den hundertjährigen Fässern entweicht, förmlich inhalieren. Eine Verkostung von fünf verschiedenen Edelessigen schloss sich an. Dazu gab es selbst gebackenes Essiggebäck und verführerische Pralinen.

Wieder in der Realität angekommen, brachte uns der Bus zur Talstation der Rietburg-Sesselbahn. Nahe der Sesselbahn befindet sich die Villa Ludwigshöhe, ehemalige Sommerresidenz des Bayerischen Königs Ludwig I.

In acht Minuten ging es dann mit der Rietburgbahn zur Höhengaststätte zum Mittagessen. Von der Aussichtsterrasse bietet sich ein herrlicher Ausblick über das größte geschlossene Weinanbaugebiet Deutschlands.

Zu einer Fahrt in die Pfalz gehört natürlich auch eine Weinprobe. Abschließend sind wir bei einer Winzerfamilie in Großfischlingen eingekehrt. Dort haben wir den guten Pfalzwein zusammen mit einem herzhaften Vesper genossen. Gerne hätten wir den Aufenthalt noch etwas ausgedehnt, doch wie endet ein altes Volkslied? „Ich wäre ja so gerne noch geblieben, aber der Wagen, der rollt.“