Zuhören: ganz wichtig! Foto: la-luna-Familienmusik

Innehalten und bewusst zuhören wollen gehört zu Familie und kann geübt werden

In der Familie leben wir miteinander, wir sind mal laut mal leise, wir reden viel miteinander –manchmal den ganzen Tag lang, wir singen, wir tanzen und spielen. Aber erst wenn wir uns die Frage stellen “Und was hörst du?“ werden wir uns manchmal (wieder) bewusst, dass wir oftmals gar nicht richtig hinhören, lauschen und zuhören. Aber Innehalten, bewusst zuhören und empathisch verstehen wollen gehört auch zu Familie und kann geübt werden. So ist das auch mit dem Musikhören.

Viele Dinge kannst du hören

Beim Aufstehen läuft das Radio im Bad, in der Küche spielt Musik aus einem Lautsprecher – Lieblingsmusik der Großen – im Auto auf dem Weg zur Schule und Kindergarten spielt dann die Kinder- und Familienmusik der Kleinen oder das Radio . . . Es gibt so viele Dinge zu hören jeden Tag! Wann und was hört ihr in der Familie?

Weil wir schon in einer lauten Zeit leben, gibt es bei uns in der Familie immer wieder auch bewusste Hör-Zeiten und Stille-Zeiten:

Und was hörst du? Gemeinsame Hör-Zeiten

Um einmal in der Familie bewusst (Musik) zu hören, haben wir uns gemeinsam verschiedene Rituale – wir nennen sie „Hör-Rituale“ – überlegt, die uns hierbei helfen:

Hört mal: Mein Lieblingslied

Jedes Familienmitglied stellt abwechselnd seinen neuesten Lieblingssong oder sein Lieblingslied vor. Wir hören dann gemeinsam. Dabei hören die großen Kinder die Lieder der Kleinen genauso wie die Kleinen die (oft „aktuellen“) Hits der Großen an. Das Zuhören ist von Neugier und Toleranz geprägt, denn der Musikgeschmack ist auch innerhalb einer Familie oft verschieden. Beim gemeinsamen Anhören haben wir dann ganz verschiedene „Begegnungen“ mit der Musik beziehungsweise Zugänge zur Musik:

Einfach zuhören

Manchmal sitzen wir ganz ruhig da, haben die Augen geschlossen und hören einfach mit „allen Sinnen“ zu: zusammen sitzend auf dem Teppichboden oder jeder für sich auf seinem Lieblingsplatz eventuell auch mit der Kuscheldecke.

Hören und tanzen!

Immer wieder haben wir auch Lust, uns zur Musik zu bewegen und zu tanzen. Oft wird aus dem Wohnzimmer dann ein richtiger „Tanzsalon“ . . .

Hören und mitsingen!

Auch das gemeinsame Mitsingen zur Musik macht Spaß: wir erfinden dann und wann auch mal neue Stimmen dazu.

Hören und darüber sprechen

Wenn ein Lied fertig gehört ist, reden wir oft noch darüber: Wie findest du das Lied/den Song/die Musik? Warum ist es dein Lieblingslied? Kennst du auch . . .? So ein Gespräch ist richtig schön und wir lernen uns auch dabei immer wieder neu kennen!

Und was hörst du? Stille Zeiten

Bewusst das Radio oder die CD ausmachen, die Kopfhörer abnehmen und entdecken, was man nun anstelle der Musik oder der Sprache noch so alles hören kann, das ist unheimlich wichtig für unsere Ohren und unser Wohlbefinden. Wir können uns zum Beispiel bei schönem Wetter einmal gemeinsam in den Garten oder eine Wiese legen oder auf eine Bank. Bei Schnee einfach mal stehen bleiben, oder bei Regen unter dem Schirm. Dann vereinbaren wir eine Minute Stille (je geübter ihr werdet, umso länger können die „Stillemomente“ sein). Eine Minute hinhören, lauschen, erhören. Im Anschluss daran macht es allen Spaß danach aufzuzählen, was man so alles gehört hat: Bienen summen, Vögel zwitschern, Wasser plätschern, Wind, Schritte, Schneeflocken fallen, Regentropfen . . .

Und was hast du heute gehört?

Wir wünschen euch in der Familie schöne gemeinsame Hör-Erlebnisse und Hör-Zeiten, aber auch stille Momente, die ihr gemeinsam dann genauso genießen könnt!