Jubel über Gold und Bronze (von links): Joana Lamatsch, Mona Ziegler, Amelie Vohrer, Carolin Renz, Maren Kauderer und Lara Kauderer. Joana Lamatsch Foto: privat

Die KSV Hoheneck feiert beim Deutschen Turnfest in Berlin überraschende Erfolge.

Hoheneck - Rund 70 000 Sportler nehmen in dieser Woche am Deutschen Turnfest in Berlin teil, darunter auch die Turnerinnen der KSV Hoheneck. Und wenn die rund 20-köpfige Gruppe am Samstag heimkehren wird, wird sie nicht nur viele Erinnerungen, sondern auch die ein oder andere Medaille mit sich führen. Zwei erste Plätze und einen dritten Rang erreichten die Regionalliga-Turnierinnen Anfang der Woche bei den vielfältigen Wettkämpfen in der Bundeshauptstadt. So gewann Joana Lamatsch aus Pleidelsheim den Deutschlandcup, das Team bestehend aus Carolin Renz sowie Maren und Lara Kauderer siegte bei den sogenannten 4xF-Games. In dem Fitnesswettkampf sind sie damit „inoffiziell Deutscher Meister“, wie bei der Siegerehrung verkündet wurde. Und das Trio Joana Lamatsch, Mona Ziegler und Amelie Vohrer sicherte sich Bronze.

Als „sensationell“ beschreibt Trainerin Uta Ziegler den Erfolg von Joana Lamatsch. Die 17-Jährige hatte sich Anfang des Jahres im Vorwettkampf des Schwäbischen Turnerbunds in Hoheneck für das Finale in Berlin qualifiziert, bei dem nun in jeder Altersklasse jeweils die zwei besten Turnerinnen aller Turnerbunds in Deutschland an den Start gingen. Bewertet wurde der Kür-Vierkampf mit den Disziplinen Sprung, Boden, Schwebebalken und Stufenbarren.

Joana Lamatsch, die vor wenigen Wochen erst baden-württembergische Meisterin geworden ist, rief ihre blendende Form erneut ab und überzeugte unter anderem am Boden mit zwei Doppelsalti sowie mit ihrer neuen Balkenübung, die sie ab Herbst in der Regionalliga turnen wird. Uta Ziegler meint schon jetzt schmunzelnd: „Da ist mir überhaupt nicht bange vor.“ Auch zwei Stürze machten das gute Ergebnis nicht zunichte – bei einem Doppelsalto hatte die Pleidelsheimerin die Hände am Boden, auf dem Schwebebalken missglückte das freie Rad. Ihre Konkurrenz verwies Lamatsch mit mehr als einem Punkt Vorsprung dennoch auf die Plätze.

Auch Mona Ziegler aus Erdmannhausen hatte sich für das Finale qualifiziert. Aufgrund von Trainingsrückstand durch das Abitur landete sie in der Altersklasse 18 plus auf Rang 27. „Seit Mona acht Jahre alt ist, trainiert sie viermal die Woche. Da merkt man, wenn das Pensum plötzlich weniger wird“, sagt ihre Mutter Uta.

Grund zum Jubel gab es für die KSV bei den 4xF-Games, bei denen an fünf Stationen innerhalb von zehn Minuten möglichst viele Fitnessübungen absolviert werden. Dazu zählen 15 Burpees, bei denen auf eine Liegestütze ein Strecksprung folgt, oder auch der zwölf Kilogramm schwere Kettleball, der 30 mal über den Kopf bewegt und im Wechsel links und rechts des Körpers abgelegt werden muss. „Da hatte ich ein wenig Sorge um ihre Schultern. Es ist aber alles gut gegangen“, sagt Uta Ziegler. Zehn Minuten gaben die KSV-Teams Vollgas und wurden mit den Rängen eins und drei belohnt. 525 Zähler holten Carolin Renz sowie Maren und Lara Kauderer. „Das Finale war ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen bei einer Top-Stimmung. Ich bin froh, dass wir den Sieg geholt haben. Mit unserer Punktzahl waren wir sogar besser als jedes Männerteam“, frohlockt die Marbacherin Renz.

Die Männer wurden separat gewertet, holten – bei angepassten Übungen mit zum Beispiel höherem Gewicht – in der Spitze aber 477  Punkte. „Unsere Punktzahl ist da extrem bemerkenswert“, findet auch Uta Ziegler. Dafür konnten sich ihre Turnerinnen am Folgetag „kaum bewegen“, sagt sie lachend. Zudem seien die 17 KSV-Turnerinnen allesamt heiser vom Anfeuern. Aber die gegenseitige Unterstützung hat sich gelohnt. Ziegler: „Mit den ersten Plätzen konnten wir wirklich nicht rechnen. “