Mona Ziegler hat wieder einmal einen tollen Vierkampf geturnt. Foto: privat

Die Turnerinnen der KSV Hoheneck haben es geschafft: Sie sind beim Aufstiegswettkampf in die 3. Bundesliga dabei.

Hoheneck - Die Ausgangslage war klar vor dem letzten Wettkampftag in Schwäbisch Gmünd: Als Tabellenzweiter hätten die Regionalliga-Turnerinnen der KSV Hoheneck nur auf einen der ersten beiden Plätze springen müssen, und die Teilnahme am Aufstiegswettkampf in die 3. Bundesliga wäre geritzt gewesen. Ganz so einfach war die Sache dann aber letztlich doch nicht. Denn beim Team von Trainer Sebastian Braden hatte das Verletzungspech zugeschlagen – und so wurde der Wettkampf in Schwäbisch Gmünd zu einer wahren Zitterpartie. „Als die Mädels am letzten Gerät waren, haben wir hin und her gerechnet, ob es reicht. Das war wirklich eine knappe Sache“, berichtet Braden und war um so glücklicher, dass am Ende des Tages der geteilte dritte Rang mit dem Turnteam Allgäu und nicht Rang vier stand. Denn als Vierter wäre man in der Gesamtabrechnung auf Platz drei gerutscht und der Traum vom Aufstieg wäre ausgeträumt gewesen. So stand aber Rang zwei in der Gesamtwertung. Damit war klar: Die KSV Hoheneck darf in drei Wochen, am 28. November, zum Aufstiegswettkampf nach Bühl bei Baden-Baden.

„Am Ende waren wir froh, es einfach nur geschafft zu haben“, erzählt Trainer Sebastian Braden. Zumal die Voraussetzungen im Vorfeld alles andere als optimal waren. Sandrin Ziegler hat sich ja beim vergangenen Wettkampf in Hoheneck einen Kreuzbandriss zugezogen, weshalb die Saison für sie gelaufen ist. Aufgrund von einer Knieverletzung musste dann auch noch Fanni Hansen passen. „Sie wird diese Saison auch nicht mehr turnen“, berichtet Braden. Das Problem: Unter der Woche waren dann auch noch die Erdmannhäuserin Mona Ziegler und Lisa Uttendorfer mit Magen-Darm-Infekten außer Gefecht. „Ihnen haben deshalb etwas die Körner gefehlt“, erzählt der Coach. Zum allem Überfluss fing die Marbacherin Joana Lamatsch dann kurz vor dem Wettkampf auch noch an zu kränkeln. Umso erfreulicher war eigentlich der Start in den Wettkampf. „Am Sprung lief es echt gut. Über 50 Punkte sind eine tolle Leistung“, sagt Sebastian Braden. Mit 50,25 Gerätepunkten war man Drittbester an diesem Gerät. Beim Stufenbarren lief es ähnlich gut weiter – mit 36,10 Zählern hatte man die zweitbeste Punktzahl aller Teams stehen. „Maren und Laura Kauderer haben da wirklich gut geturnt“, findet der KSV-Trainer. Beste an diesem Gerät war aber wie auch schon beim Sprung die Marbacherin Joana Lamatsch. Am Schwebebalken trumpfte Mona Ziegler mit 12,20 Punkten auf. „Sie hat eine super Übung gezeigt“, lobt ihr Coach und meint: „Wir hatten am Balken insgesamt wenige, die absteigen mussten. Nur Joana Lamatsch hat mit ihren 10,90 Punkten etwas geschwächelt. Sie kann mehr, doch da hat man langsam schon gemerkt, dass es ihr nicht so gut ging.“ Am Boden wurde das dann richtig deutlich. Mit gerade einmal 10,25 Punkten trug sie sich in die Liste ein. Beste Hoheneckerin war hier erneut Mona Ziegler, die 11,15 Punkte holte, damit jedoch auch unter ihren Möglichkeiten blieb. Zum Vergleich: Beim Heimwettkampf in Hoheneck hatte die KSV eine 11,3 als schlechteste Wertung stehen. „Diesmal wären wir darüber mehr als froh gewesen“, sagt Sebastian Braden. Denn Laura Kauderers 8,90 war diesmal weit entfernt von dem, was möglich gewesen wäre. Wären die Hohenecker Turnerinnen am Boden nur ansatzweise an das herangekommen, was sie sonst zeigen, wäre das große Zittern, das dann begann, gar nicht nötig gewesen.

„Vorm Boden war zwischen Platz eins und drei alles möglich“, erklärt der Hohenecker Trainer, der deshalb nach jeder Übung mitrechnete. „Das war wirklich ein Hin und Her. Ich wusste absolut nicht, was passiert“, berichtet der Lehrer vom Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasium und hatte schon die Befürchtung, dass man am Ende auf dem vierten Rang landen und damit den Aufstiegswettkampf verpassen würde. „In der Gesamtwertung wären wir dann ja abgerutscht“, erklärt er. Am Ende gab es dann ja aber doch ein Happy End, da man eine identische Gerätepunktzahl wie das Turnteam Allgäu stehen hatte und sich mit ihm Platz drei teilte.

Nun geht es also am 28. November in Bühl weiter – und auch dort ist wieder alles möglich, wie Braden sagt. „Wenn die sechs, die jetzt geturnt haben, fit bleiben, dann können wir gut mitmischen“, ist er überzeugt. Aus diesem Grund wollen er und sein Team jetzt noch einmal drei Wochen Vollgas geben. Denn wer weiß: Vielleicht steht dann ja am Ende der Aufstieg in die 3. Bundesliga. Und damit die Erfüllung eines Traums.