Nach der Besichtigung haben die Wanderer beim Essen weiter diskutiert. Foto: Wandergruppe

Die Wanderfreunde haben das Heizkraftwerk in Stuttgart-Münster besucht.

Höpfigheim - Steinheim-Höpfigheim
Mit Privat-PKW führte die Fahrt über fast leere Straßen nach Stuttgart-Münster wo schon der Herr Pietzsch auf die Wandergruppe wartete. Das Heizkraftwerk Sutttgart-Münster ist im EnBW-Kraftwerkspark eine Besonderheit. Der Schwerpunkt der Anlage liegt nicht auf der Stromerzeugung, sondern auf der thermischen Müllbehandlung und Fernwärmeerzeugung.

Bereits seit 1908 wird in Stuttgart-Münster Strom produziert. 1935 wurden dann die ersten Kunden mit Fernwärme versorgt. Schon damals wurden zur besseren Brennstoffausnutzung gleichzeitig Strom und Fernwärme nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Koppelung erzeugt. Heute besteht das Heizkraftwerk aus einem Steinkohlekraftwerk mit drei Kohlekesseln, einer Abfallverbrennungsanlage mit drei Müllkesseln und einer Gasturbinenanlage. Die Kohle- und Müllkessel speisen Dampf mit einem Druck von 60 Bar und einer Temperatur von 500 Grad Celsius auf eine gemeinsame Dampfsammelschiene. Von dort strömt er zu den Turbinen und wird mittels Kraft-Wärme-Koppelung zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt.

Mit einer Investitionssumme von110 Millionen Euro ist die Errichtung von zwei Ersatzmüllkesseln am Standort Stuttgart-Münster das derzeit größte Neubauprojekt der EnBW Kraftwerke AG. Die Behandlungskapazität des Müllheizkraftwerkes beläuft sich somit auf 420 000 Tonnen pro Jahr.

Bei einem Rundgang durch das Gelände des Heizkraftwerkes konnte sich die Wandergruppe einen Eindruck verschaffen, wie aus Müll Energie gewonnen werden kann.

Nach der gut dreistündigen Besichtigungs- und Erklärungstour ging es zum Mittagessen in die „Alte Ziegelei“, dort konnten die Gespräche über die Gewinnung von Strom, und der sinnvolle Einsatz weiter diskutiert werden.